Aggressive Autorennen in Eschlipp nerven

2.10.2018, 08:00 Uhr
Aggressive Autorennen in Eschlipp nerven

© Foto: Marquard Och

Schon längst stehen die Verkehrsschilder, die eine Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer vorschreiben, an der Verbindungsstraße nach Niedermirsberg. "In die Eschlipper Senke, da pfeifens rein wie die Sau", machte nicht allein Wirt Josef Zimmermann ein Problem deutlich, dem mit Verkehrszeichen nicht beizukommen ist.

Mit aggressiven, uneinsichtigen Zweirad- und Autofahrern hat Zimmermann schon mehrfach Bekanntschaft gemacht. Dass die Raser ihre Rennen organisieren, berichtete Ortssprecher Claudius Haber: einer der Rowdys halte dabei Ausschau und gebe Startzeichen, wenn die Polizei nicht in Sicht ist. Abhelfen könnten Aufpflasterungen der Straße an den abgehenden Wirtschaftswegen oder querende, tief sitzende Wasserrinnen. Zu einem Treffen wird die Bürgermeisterin die Polizei, den Ordnungsamtsleiter Bernhard Lies und den Bauhofverantwortlichen Jürgen Rattel mitbringen.

Dabei soll auch der schlechte Zustand der vor 15 Jahren im Rahmen der Flurbereinigung erbauten Straße in Augenschein genommen werden. Für Harald Brütting liegt die Ursache für die Schäden im Bau der Photovoltaikanlage der Stadtwerke. Der dafür notwendige Schwerlastverkehr und Leitungsverlegungen beidseits der Straßenränder hätten die Ausbrüche verursacht, immer schwerere landwirtschaftliche Fahrzeuge leisteten dem Ruin Vorschub.

Im Aufsichtsrat der Stadtwerke habe Meyer das angesprochen und die Auskunft erhalten: eine Dokumentation des Straßenzustands vor dem Bau der Anlage läge nicht vor, somit sei die Schadensursache nicht nachweisbar. "Wer kommt dann für die Kosten einer neuen Asphaltdecke auf?", hakte Brütting nach. Träger der Straßenbaulast sei eindeutig die Kommune, erklärte die Bürgermeisterin.

Vor weiteren Maßnahmen sei aber die Tragfähigkeit des Untergrunds zu untersuchen. 2010 ist die Anlage in Betrieb gegangen. Meyer will beim Ortstermin das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten beraten.

Bauland dringend gesucht

Bei der Versammlung ärgerte sich ein Bürger darüber, dass er sich seit zwei Jahren um eine Baugenehmigung bemühe. Er möchte in Eschlipp ein Haus bauen. "2019 will ich bauen. Wenn die von der Verwaltung gewünschte dreimonatige Wartefrist ohne positives Ergebnis am 1. Oktober abgelaufen ist, bin ich weg", machte der Betroffene deutlich und drohte damit, die Gemeinde zu verlassen. "Das Landratsamt hat das anders gesehen, ich verstehe ihren Unmut", sagte die Bürgermeisterin und bat um eine neue Vorsprache im Bauamt der Stadt.

Im Sand verlaufen ist mit dem Fortgang des Bauamtsleiters Steffen Lipfert die Absprache zur Einrichtung eines Schulungsraums im Feuerwehrhaus. Dieser sei "in den anderen Einrichtungen im Stadtgebiet längst Standard", kritisierte der Ortssprecher zu dem Ausbau, der aus dem Haushaltsplan der Stadt gestrichen worden ist. "Dazu werde ich mich mit euch an den Tisch setzen", versicherte Meyer.

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