Am Kersbacher Friedhof stehen Besucher auf der Straße

11.12.2020, 12:05 Uhr
Am Kersbacher Friedhof stehen Besucher auf der Straße

© Foto: privat

Dabei bedient er sich schon eines Tricks, doch auch der hilft nicht viel: um ein paar Zentimeter weniger weit beim Kofferraum ausladen in der Straße stehen zu müssen, fährt der Forchheimer mit seinem Auto so weit wie möglich bis zur Hecke vor. Sie begrenzt den Parkplatz nach vorne hin. "Dabei habe ich mir schon den ein oder anderen Kratzer am Auto zugezogen." Ist eine Lösung in Sicht?

Die Redaktion hat bei Roland Brütting vom Straßenverkehrsamt der Stadt nachgehakt. "Der Parkplatz am Friedhof ist sogar länger, als es die Richtlinien vorschreiben", sagt er. Fünf Meter lang müssten die Parkplätze demnach sein. Am Kersbacher Friedhof seien sie sogar 20 Zentimeter länger. Brütting hat Verständnis für die geschilderte Situation. "Man fühlt sich sicherlich unsicher, aber die Gegebenheiten dort entsprechen der alltäglichen Situation im Verkehr." Dabei sei das vorwärts Einparken sicherer als seitwärts. "Wer seitwärts parkt steht beim Aussteigen sofort auf der Straße", so Brütting. In Kersbach könnten die Friedhofsbesucher sicher aussteigen und auf dem Weg zum Kofferraum den Verkehr auf der vorbeiführenden Poxdorfer Straße überblicken.

Stadt sucht eine Lösung

Trotzdem hat Brütting auf die Nachfrage hin Kontakt mit dem Gartenamt aufgenommen. Es wolle prüfen, ob die Heckenreihe zurückgeschnitten werden könne, damit die Autos mit mehr Abstand zur Straße parken können. "Viel zusätzliche Fläche wird es nicht bringen, weil hinter der Hecke gleich eine Baumreihe steht."

Unsicher fühlt sich der NN-Leser auch deshalb, weil die Geschwindigkeit auf der Poxdorfer Straße nicht von allen Verkehrsteilnehmern eingehalten werde. Zwar sei die Straße "keine Raserstrecke" laut Brütting, aber nicht jeder halte die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit ein. Die Straße hat einen gerade Verlauf und genau das sei ein Problem. "Mit Schildern können wir nicht das Heilen, was baulich nicht passt", sagt Brüttig. Soll heißen: Mit Einbauten (Bäumen oder Verkehrsinseln), die die Fahrbahn an einigen Stellen einengen, führen dazu, dass Autofahrer gezwungenermaßen die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhalten (müssen).

Roland Brütting will in der Straße jetzt Geschwindigkeitstafeln zur Messung aufstellen. Die Zahlen wären eine Basis, um am Zustand künftig etwas zu ändern. Genau so geht die Stadt demnächst auch in der Waldstraße und Baiersdorfer Straße vor, nachdem die Grünen im Stadtrat eine Überprüfung beantragt hatten.

Wichtig für Senioren

Keinen Spielraum für mehr Platz sieht Brütting bei der Bushaltestelle "Am Fliederweg". Wer dort auf den Bus wartet dem bleiben 1,20 Meter auf dem Gehsteig. "Nicht gerade viel", sagt Brütting. Das ist viel zu wenig Platz für eine ordentliche Wartefläche oder ein Buswartehäuschen, so Brütting. Doch die Haltestelle sei von privaten Grundstücken umgeben. Eine Lösung ist deshalb nicht in Sicht. Dass die Bushaltestelle wichtig ist, betont Brütting. Gerade viele Senioren würden die kurzen Wege von dort zum Friedhof schätzen.

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