Arbeiter entdecken Panzerfaustköpfe bei Eggolsheim

5.5.2015, 17:04 Uhr
Ein riskanter Job: Sprengmeister Michael Weiß (hier ein älteres Foto) wurde auch im Eggolsheimer Fall an den Einsatzort gerufen.

© News5 / Grundmann Ein riskanter Job: Sprengmeister Michael Weiß (hier ein älteres Foto) wurde auch im Eggolsheimer Fall an den Einsatzort gerufen.

Bereits am Montagmorgen war der brisante Fund auf der Baustelle an der B4 gemacht worden. Arbeiter einer Sandsteinfirma, die dort Restaurationsarbeiten leisteten, stießen auf zwei Panzerfaustköpfe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Nachdem die Polizei das Gelände abgesperrt hatte, barg das hinzugerufene „Sprengkommando Nürnberg“ aus Feucht, das für Entschärfungen in ganz Nordbayern zuständig ist, die beiden unterschiedlich großen Panzerfaustköpfe: Der Kleinere war mit 800 Gramm zündfähigem TNT gefüllt und wog rund 1,6 Kilogramm; der Größere wog gleich drei Kilogramm und hatte 1,6 Kilogramm TNT in ihrem Inneren, berichtet Sprengmeister Michael Weiß, der zur Entschärfung der Funde vor Ort war.
Allerdings habe in beiden Fällen der Zünder gefehlt, sagt Weiß, der seit vier Jahren die brandgefährlichen Relikte aus den Kriegen sprengt oder entsorgt. Alleine am Montag, erzählt Weiß, hatte er gleich drei genau solcher Funde. Dafür hat er in seinem Transporter spezielle eingebaute und damit fixe Kisten, die mit einer Art Schaumstoff zur Dämpfung für die gefährliche Ladung ausgekleidet seien. Darin legt er die Funde, die sich überhaupt vom Grad ihrer Gefährlichkeit transportieren lassen. „Manche Funde sind viel zu heikel, dann bringt man sich und andere auf der Straße nur in Gefahr. In solchen Fällen sprengen wir“, sagt er.
Für die Bevölkerung und die Anlieger habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, teilt die Polizei Forchheim mit. Die beiden Panzerfaustköpfe enthielten zwar "zündungsfähiges Material", wie Sprengmeister Michael Weiß aus Nürnberg mitteilt, aber die Zünder fehlten in beiden Fällen.  Dennoch betonen Polizei, Sprengmeister Weiß und auch Bürgermeister Claus Schwarzmann, dass das Gebiet gemieden werden soll. „Wir haben uns unverzüglich mit einer entsprechenden Firma in Verbindung gesetzt.“
Sie wird jetzt ein Gebiet mit Detektoren nach weiteren Überbleibseln absuchen. „Finger weg! Raus aus dem Gebiet“, sagt Schwarzmann. Für ihn war es in 19 Jahren übrigens der erste „und hoffentlich letzte“ dieser Funde. „Offenbar hat es doch Kämpfe am Kanal gegeben.“

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