Architektouren: Gebäude aus Kreis Forchheim sind dabei

23.6.2019, 09:00 Uhr
Architektouren: Gebäude aus Kreis Forchheim sind dabei

© Gerhard Hagen

Wie Ufos aus einer fernen Galaxie schweben die riesigen tellerrunden Lampen im lichten Foyer der Grundschule Kersbach, luftig ist der Raum und wer bei den bunten, kindgerechten Farben schlechte Laune hat, ist selber schuld: Dort wo Grundschüler das Einmaleins, Lesen, Schreiben, Rechnen lernen, dort dürfen am Samstag Architekturinteressierte einen Blick ins Schul-Innere wagen.

Der Erlanger Architekt Frank Jakobs vom Architekturbüro djb-Architekten hatte sich mit seinem Projekt „Neubau Volksschule Kersbach“ bei Bayerns größter Leistungsschau, den „Architektouren“ erfolgreich beworben. Am Samstag, 29. Juni, wird das Vorzeigeobjekt der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei wird Jakobs auch persönliche Einblicke in die Arbeit des planenden Architekten und die Entstehungsgeschichte des Baus vermitteln. Beginn ist um 14 Uhr.

Auch die Georg-Hartmann Realschule im Forchheimer Stadtnorden öffnet am Samstag ihre Pforten für Architektur-Fans. „Generalsanierung eines unter Bestandsschutz stehenden Schulgebäudes“ hieß die Aufgabenstellung an das Architekturbüro Baurconsult aus Hassfurt. „Die Realschule Forchheim gilt als typisches Beispiel für Schulbauten Anfang der 70er Jahre mit Sichtbeton sowie einer ansprechenden Natursteinverkleidung. Bei der energetischen Sanierung lag die Herausforderung darin, die unter Urheberrecht des Architekten stehende Fassade energetisch zu ertüchtigen und gleichzeitig die gebäudespezifischen Eigenheiten zu wahren“, so die Projektbeschreibung.

Architektouren: Gebäude aus Kreis Forchheim sind dabei

© Erich Spahn

Die Fassade wurde gedämmt, der Brandschutz ertüchtigt, Hauptaugenmerk lag dabei auf der Sicherung der Fluchtwegsituation in der über drei Geschosse offenen Aula. Das bisherige Lichthofareal wurde zur Schaffung weiterer Schulräume genutzt: In den vorhandenen freien, aber überdachten Innenbereich wurden zwei Geschossdecken eingezogen. Die Sanitäranlagen wurden erneuert, die Elektrotechnik „aufgerüstet“ und das Heizsystem erneuert und modernisiert. Die Kosten der Generalsanierung lagen bei rund 13 Millionen Euro. Während der Sanierung war der Schulbetrieb zwei Jahre lang ins Lindner-Gebäude in Neuses ausgegliedert. In der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr werden die Architekten Rede und Antwort stehen. Um 10 Uhr ist eine Führung anberaumt.

Im östlichen Landkreis, in Igensdorf, präsentiert sich das „Raumwunder: Spektakulär – unspektakulär“, so die Mitteilung der Bayerischen Architektenkammer: Aufgabe war es, ein „kleines Dreigenerationenhaus in klarer Form mit zurückhaltender Materialität“ zu gestalten.

Das Architekturbüro Volker Schwab aus Vohenstrauß hat aus der Aufgabenstellung ein luftiges Einfamilienhaus gestaltet, das auf mehreren Etagen und Ebenen eine Nutzfläche von 225 Quadratmetern hat. Eigens erschlossen ist die Einliegerwohnung mit 70 Quadratmetern, die auch eine separate Gartenebene hat. Mit einfachen Stilmitteln und reduzierten Materialien wie Sichtbeton und Stahl wurde eine einfache klare Raumstruktur geschaffen. Zu finden ist das „Raumwunder“ im Brunnfeldweg 11 in Igensdorf, von 14.30 bis 17 Uhr öffnen die Bewohner am Samstag ihre Türen für Besucher.

Das umfangreiche Programm der „Architektouren“ ist unter www.byak.de abrufbar. Hier kann auch das kostenlose Booklet bestellt werden, das einen detaillierten Überblick über das Baugeschehen im Freistaat gibt.

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