Emotionaler Heiratsantrag: Mit den Tränen gekämpft

Auf dem Annafest verlobt, nun verheiratet: Forchheimer Traumpaar auf Wolke Sieben

1.8.2021, 07:57 Uhr
Am „Brauwastl“ hat Christian Feeß am Annafest-Firmenmittwoch 2019 seiner Freundin Nicole die Frage aller Fragen gestellt. 2020 haben sie geheiratet, doch die große Feier und Flitterwoche verhinderte die Corona-Pandemie. Und heuer?  

© kissweddings.de, NN Am „Brauwastl“ hat Christian Feeß am Annafest-Firmenmittwoch 2019 seiner Freundin Nicole die Frage aller Fragen gestellt. 2020 haben sie geheiratet, doch die große Feier und Flitterwoche verhinderte die Corona-Pandemie. Und heuer?  

Dem Forchheimer Annafest wohnt ein Zauber inne – für Christian und Nicole Feeß ein ganz besonderer: 2019, als das letzte Annafest vor der Corona-Pandemie stattfand, hat sich der 45-Jährige auf dem Brauwastl-Keller relativ spontan ein Herz gefasst und seiner Freundin Nicole Raithel einen Heiratsantrag gemacht. „Wenige Tage vorher habe ich beschlossen, nächsten Mittwoch mache ich es, wenn Kumpels und Arbeitskollegen auf dem Annafest-Firmenmittwoch dabei sind“, erzählt Feeß.

Verlobte hat mit den Tränen gekämpft

Die Band Moskitos hatte er vorher eingeweiht, sie spielte "Weus´d a Herz hast wia a Bergwerk". Als er dann die entscheidende Frage gestellt hat, war der 45-Jährige sogar selbst ein wenig überwältigt: „Ich hatte ehrlich gar nicht gedacht, dass es so ein Aufsehen wird. Ich hab mich dabei ja total auf meine Verlobte konzentriert“, erzählt er lachend. Erst danach hat er gemerkt, dass alle Leute außen herum gebannt zugeschaut haben. „Ich habe überhaupt nicht mit dem Antrag gerechnet“, gestand Nicole Feeß.

Sie habe zwar schon vorher gemerkt, dass ihr Freund sich an diesem Tag seltsam verhielt, hatte sich dabei aber keine größeren Gedanken gemacht. „Ich habe zu meiner Freundin gesagt, irgendwas stimmt heute nicht.“ Als sie zurück an den Tisch kam, hat sie sich nur gewundert, warum alle stehenbleiben. „Und dann musste ich mich total zusammenreißen, nicht zu weinen, und hab nur genickt, weil ich gar kein Wort herausgebracht habe“, beschreibt die 44-Jährige.

Sofort in den Kellerwald verliebt

2013 haben sich die beiden kennengelernt. „Meine Frau kommt ursprünglich aus Kassel und hat sich sofort in den Kellerwald verliebt“, erzählt Feeß. Noch vor dem Annafest 2020 wollte das Paar heiraten, um so die Flitterwochen 2020 auf den Kellern zu verbringen. Die Hochzeits-Location im Landkreis für eine Feier mit 60 Leuten war schon gebucht. Doch dann kam die Corona-Pandemie.

Auf dem Annafest verlobt, nun verheiratet: Forchheimer Traumpaar auf Wolke Sieben

© Philipp Rothenbacher

Schließlich haben sie sich in der unsicheren Pandemie-Lage anders entschieden, nämlich nur im kleinen Kreis zu feiern. Wenn es einen Wettergott gibt, dann ist er ziemlich romantisch und hat ein Herz für die Liebe: „Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter. Einen Tag zuvor hat es noch wie aus Eimern geschüttet, an unserem Hochzeitstag kam das gute Wetter zurück“, freut sich Feeß. Das war auch gut so, denn das Brautpaar war am 17. Juli 2020 in einem Mustang Cabriolet unterwegs.

Ja-Wort in der Kaiserpfalz

In der Kaiserpfalz gaben sie sich das Ja-Wort und feierten anschließend im engen Kreis zu Hause unter dem Carport – mit kleinem Hochzeitstanz auf der Straße davor und mit Hochzeitstorte. Und wer hatte seine Hand beim Anschneiden oben? „Wir haben zwei Bilder gemacht, also das war komplett gleichberechtigt“, erzählt Feeß schmunzelnd. Herzlich bedankten sie sich bei Eltern, Trauzeugen und Freunden für die Organisation, ohne die die Feier unter dem Carport nicht möglich gewesen wäre. „Alle haben mitgeholfen, die Hecke geschnitten, sauber gemacht.“

Abends ist das frisch vermählte Paar mit Musik überrascht worden. „Ein Freund hat stundenlang am Banner mit der Aufschrift ,Just married‘ genäht und uns damit überrascht. Und ich hatte mich vorher noch gewundert, warum er so wenig Zeit für mich hatte.“ Geplant war eigentlich, die große Feier und die Flitterwochen im Sommer 2021 nachzuholen, doch die Corona-Pandemie erschwert das Planen von Festlichkeiten und Reisen weiterhin. Und einige Verwandte kämen von weiter weg. Die große Feier steht also noch aus.

Hochzeitstag mit Blick aufs Walberla in der Abendsonne

"Ach, wir haben das Beste aus allem gemacht", erzählt Feeß. Er hat seine Ehefrau am Hochzeitstag morgens mit roten Rosen zum Frühstück überrascht. Sie haben sich einen schönen Tag gemacht und waren abends bei ihrem Lieblingsgriechen essen. "Das Wetter sah erst nicht so beständig aus, doch als wir dort waren, kam dann auf einmal die Sonne heraus, wir hatten einen tollen Blick aufs Walberla, einfach herrlich", erzählt er.

Auf den Bierkellern waren sie in diesem Sommer schon: "Zum Brauwastl machen wir gern einen Abstecher hin, mit ihm haben wir eine besondere Bindung." Auch ohne Annafest fanden sie es richtig schön: "Es muss nicht Halligalli sein. Da ich im Rollstuhl sitze, fand ich es sonst eng. Jetzt ist weniger Trubel, es gibt weniger Betrunkene, das ist auch schön. Aber klar, es ist schon nochmal mehr Stimmung, wenn Annafest ist", sagt Feeß.

Ein Datum steht noch nicht fest, für die Flitterwochen. "Aber vielleicht geht es an den Gardasee, dort hatten wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub, einfach genial." Und beide hätten die Idee im Hinterkopf, die große Hochzeitsfeier auf den Kellern in Forchheim nachzuholen. "Mit einem Freiredner im Kellerwald, wo wir unser Ehegelübde erneuern." Umgeben von ihren Liebsten.

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