Auf Rettungsmission: Kirchehrenbach geht das Wasser aus

17.6.2020, 16:42 Uhr
Auf Rettungsmission: Kirchehrenbach geht das Wasser aus

© Foto: Marquard Och

  Nach einer Gemeinderatssondersitzung (wir berichteten) war jetzt Ortstermin an der Lochholzquelle. Täglich 350 Kubikmeter Wasser liefert die Quelle an den auf 357 Höhenmetern knapp darunter gelegenen, 2008 erbauten Hochbehälter, der 850 Kubikmeter Wasser speichern kann.

Dem Dorf fehlt Wasser

Aber das reicht nicht ganz. Der Verbrauch der 2220 Einwohner wird steigen. So wird Dürrschmidt nach ersten Suchschachtungen im unteren Bereich des umzäunten Wasserschutzgebietes weiter nach Wasservorkommen suchen.

0,7 Liter mehr Wasser pro Sekunde würden der Gemeinde schon helfen, so der Experte, der bei Untersuchungen feststellte, dass der rechte Sickerstrang trocken gefallen ist. Die Ursache ist noch unklar. An dieser Stelle noch tiefer zu graben und weiter investieren, will der Diplomingenieur derzeit nicht, im Haushalt stehen dafür 220 000 Euro aber parat.

Suche im Wald

Dürrschmidts Plan ist es, eher außerhalb der Umzäunung, im Waldbereich, die Suche fortzusetzen. Bei dem Grundstücksbesitzer hat Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) bereits vorgefühlt. Der habe sein Einverständnis signalisiert. Deutlich machte Dürrschmidt, dass es nicht einfach werden würde im Erfolgsfall, das Wasser bei fast null Gefälle in den bestehenden Quellschacht zu führen. Eventuell sei ein neuer Schacht zu setzen.

Leichtes PVC-Material würde er da bevorzugen. Zunächst sei der vier Meter tiefe Betonschacht zu sanieren, dann seien die gelieferten PVC-Rohre zum Hochbehälter zu verlegen. Vier Wochen Bauzeit sind dafür veranschlagt. In der Zwischenzeit diene der Flachbrunnen, der Wasser aus dem westlichen Wiesenttal beinhaltet, zur Versorgung. 

Zuversichtlich ist Alexander Dürrschmidt, dass aus der fünf Meter unter dem Gelände angezapften Lochholzquelle weiter keimfreies Wasser sprudelt – wenn doch nicht – müsste im drei Stockwerk hohen Hochbehälter eine Ultrafiltrationsanlage installiert werden – Platz dafür wäre vorhanden. Davon überzeugt haben sich die Gemeinderäte bei einer Stippvisite in dem Betonbunker.

Ex-Bürgermeister soll helfen

Bei dieser Gelegenheit erneuerte CSU-Rat Johannes Schnitzerlein seine Bitte an die Gemeindechefin, den Bürgermeistervorgänger Waldemar Hofmann in die weiteren Planungen einzubinden. Das Argument von Schnitzerlein: Vorausschauend habe Hofmann schon in seiner Amtszeit bis 2008 an Plänen für einen weiteren Flachbrunnen auf den Eglseewiesen in Kirchehrenbachs Norden geschmiedet. Anja Gebhardt sicherte dies zu.

Für Gebhardt wie auch für die restlichen zehn Gemeinderäte wirkten die Darstellungen des "Wasserexperten" Dürrschmidt überzeugend. Er werde das Trinkwasser für Kirchehrenbach sichern. "Aus jedem seiner Sätze war die Begeisterung für seine Mission herauszuhören", unterstrich die Bürgermeisterin.

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