Aus anfänglichen Einzelkämpfern entstand das «A-Team»

30.6.2008, 00:00 Uhr
Aus anfänglichen Einzelkämpfern entstand das «A-Team»

© Alexander Hitschfel

Die diesjährige Abiturfeier des Ehrenbürg-Gymnasiums, die am Freitag in der Aula der Schule stattfand, war geprägt von tiefen Emotionen. Kollegstufenbetreuer Wolfgang Rose blickte kurz auf neun beziehungsweise für manche auch auf zehn Jahre Unterricht am Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim zurück. Alles begann im Jahr 1999, erinnerte Rose. Damals hätten 169 Schülerinnen und Schüler - er nannte sie liebevoll seine Waggesla (singular) beziehungsweise Waggesli (plural), von denen schließlich nur noch 127 Abiturientinnen und Abiturienten übrig blieben. Von den 127 Abiturienten hätten 126 das Abitur mit einem Schnitt von 2,43 geschafft. «Abire, Abitur, weggehen, wovon und wohin?», so Rose.

Enorme Entwicklung

Manche Schulabgänger wüssten bereits genau, welchen weiteren beruflichen Weg sie anstreben würden; andere wiederum seien noch unentschlossen. Die Entwicklung, die die Schüler in den vergangenen Jahren durchgemacht haben, sei enorm gewesen. Während die Schüler in der fünften Klasse meist schüchtern und zurückhaltend als Teil des «pädagogischen Dreiecks» Kind - Eltern - Lehrer an das Ehrenbürg-Gymnasium gekommen seien, hätten sich zwischenzeitlich zu jungen Erwachsenen entwickelt.

«Lehrer öffnen Türen; eintreten müsst ihr selbst.» Diesen Satz hat Kollegstufenbetreuer Wolfgang Rose den Schulabgängern als Erinnerung in die Abiturzeitung geschrieben. Dies sei ein schönes Bild, das einen Teil der Arbeit des Lehrkörpers treffend beschreibe. «Öffnen, hinführen, neugierig machen, Interesse wecken, Einblicke gestatten.» Aber dann komme irgendwann der Zeitpunkt, an dem die Schüler alleine weiter machen; an dem Verantwortung übernommen werden müsste. Dieser Zeitpunkt sei jetzt da. «Wir öffnen jetzt die Türe ganz weit und machen euch nicht mehr neugierig.» Mit einem sanften pädagogischen Tritt schicke man nun die Abiturienten hinaus - hinaus in das wirkliche Leben». «Es ist an der Zeit», so Rose abschließend. Für die Zukunft wünschte Rose, auch im Namen seines Kollegen Rolf Dreyer, den Schulabgängern alles nur erdenklich Gute.

Gemeinsam stark

Die Glückwünsche des Elternbeirates überbrachte Horst Naser. Teils bewegende Abschiedsworte kamen von den Abiturienten Angelika Kaiser, Markus Schindler und Silvia Lohmann. Kaiser bezeichnete das Abiturjahrgang 2008 als «A-Team». Am EGF hätte sie persönlich Lebenserfahrungen gemacht, von denen sie keine einzige mehr missen möchte. Sei es am Anfang noch ein Haufen von «Einzelkämpfern» gewesen, hätte man schnell erkannt, dass man «nur gemeinsam stark sei». Man habe zahlreiche «Missionen und Aufträge» erledigt. In das gleiche Horn stieß Markus Schindler.

Doppelte Herausforderung

Tränen gab es bei Silvia Lohmann, die als «junge Mutti» neben der Schule ihr Kind erziehen und somit eine «doppelte Herausforderung» zu bewältigen hatte. Auch sie sagte, dass die Zeit am EGF sie sehr geprägt habe. Man habe sich zu einer richtigen «EGF-Familie» entwickelt.

Ehre wem Ehre gebührt heißt es in einer Redewendung und so wurden Schüler geehrt, die sich beispielsweise im Chor, Orchester, oder im Schulsanitätsdienst engagiert hatten. Danach stand die Überreichung der Reifezeugnisse an. Schulleiter Ernst Walter überreichte die Leistungsnachweise. Die Abiturrangliste führte Claudia Stier mit einem Notendurchschnitt von 1,1 an. Ann-Kathrin Braun und Lisa Gäbelein erzielten jeweils einen Schnitt von 1,2. Für einen 1,3-Schnitt wurden Johanna Dreyer, Florian Grau, Bernhard Huber, Rita Kintopp und Magdalena Lorenz geehrt. Nils Broß, Daniel Hübner und Isabel Kupfer erreichten 1,4. In die Gruppe der Gratulanten reihte sich neben dem Lehrerkollegium auch der stellvertretende Landrat Edgar Büttner ein, der die Glückwünsche und Grüße des Landkreises überbrachte. ALEXANDER HITSCHFEL