Aus dem Holzkraftwerk loderten Flammen

27.10.2010, 18:53 Uhr
Aus dem Holzkraftwerk loderten Flammen

© Ralf Rödel

Hätte Nachbar Christian Hack nicht aus seinem Fenster gesehen, das Unglück hätte noch schlimmere Ausmaße annehmen können. „Ich habe mich gewundert, weil der Holzvergaser so merkwürdig geraucht hat.“ Er lief hin und entdeckte, dass Flammen aus dem Kraftwerk schlugen, das an der Längsseite einer großen Halle angebracht ist. Sofort setzte Hack — selbst bei der Feuerwehr — die Sirene in Gang.

Die Ölmühle war zu diesem Zeitpunkt menschenleer, da die Familie einer Beerdigung beiwohnte. In der vergangenen Woche hatte das Schicksal schon einmal zugeschlagen: Durch einen Betriebsunfall war auf dem Hof ein Mensch gestorben.

Die Feuerwehr verstärkte ihr Aufgebot, als bekannt wurde, dass sich auf der anderen Seite der Halle fünf Tanks mit Heizöl und Bio-Diesel und eine Tankstelle befanden. Doch die zirka 100000 Liter Kraftstoff fassenden Tanks waren nur wenig gefüllt und weit genug vom Brandherd entfernt. In Sicherheit gebracht werden musste auch eine Palette Stickstoff-Flaschen, die bei übermäßiger Hitze explodieren hätten können. Auf dem Hof werden Biokraftstoffe, Eiweißfutter und Speiseöle verkauft. Die Polizei schätzt den Schaden auf 150000 Euro.

Traktor als Auslöser?

Um besser mit dem Löschwasser an das mehrere Meter hohe Kraftwerk zu gelangen, mussten die Reste eines Traktors auf die Wiese gezogen werden. Der Traktor könnte der Auslöser des Brandes gewesen sein. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass das Feuer von dem mit Hackschnitzeln befüllten Anhänger aus ging.

Verletzt wurde niemand. Ein Familienmitglied erlitt einen Schock. Bis die Flammen unter Kontrolle waren, dauerte es nicht lange. Schwieriger war es, die Glutnester in den qualmenden Hackschnitzelhaufen zu löschen. Die Feuerwehrleute mussten Atemschutzmasken tragen. Im Einsatz waren die Wehren aus Elsenberg, Pinzberg, Gosberg, Reuth, Kunreuth, Schlaifhausen, Forchheim, Kersbach, Langensendelbach und Effeltrich.