Ausrutscher und andere Blackouts

18.10.2010, 18:31 Uhr
Ausrutscher und andere Blackouts

© Leo Hühnlein

Hatten die Gäste zuvor noch kein einziges Saisongegentor kassiert, schenkte der Ligaprimus dem FC in einem Spiel gleich fünf Treffer ein. Schlaifhausens Trainer Kurt Finze zuckte mit den Schultern: „Kurios, denn insgesamt hatten wir mehr Spielanteile.“ Ähnlich sah Schnaittachs Trainer Wilfried Müller den 5:0-Kantersieg seiner Schützlinge und warnte vor zu viel Euphorie. „Heute war das ein verdienter Sieg, aber die Gäste kamen mit dem letzten Aufgebot.“

Gerade in den Phasen, in denen Schlaifhausen das Spiel an sich zu reißen schien, schlugen die Schnaittacherinnen eiskalt zu. Kathrin Fiedler schaltete nach einem Ausrutscher von Franziska Erlwein am schnellsten und legte für Nicole Schütz auf. Die Tochter des Trainers traf zur 1:0-Führung (13.). Amelie Raum hätte den geschockten Gästen beinahe nachserviert – der Pfosten rettete. Ein weiterer Ausrutscher von Ramona Weisel brachte das 2:0 durch Jaqueline Kohl (31.). Nur zwei Minuten später die Vorentscheidung, als Andrea Schütz nach einem unnötigen Eckball zum 3:0 von der Strafraumgrenze aus einlochte.

Lediglich nach Standardsituationen wurden die verunsichert wirkenden Gäste in Halbzeit eins gefährlich. Die Gastgeberinnen beschränkten sich auf eine kompromisslose Defensivarbeit und schalteten blitzschnell um. Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild: Schlaifhausen bemüht, aber die Tore schoss Schnaittach. Erlweins Freistoß strich über die Latte, der Gegenzug brachte die Vorentscheidung: Andrea Schütz war von drei Abwehrspielerinnen nicht aufzuhalten und erzielte das 4:0 (62.). Den Schlusspunkt setzte Maria Mularczyk, die einen Blackout ausnutzte (65.).

Die letzte Chance zum Ehrentreffer hatte Angela Pieger: Torfrau Thierauf parierte aber den Dropkick bravourös.

FC Schnaittach: Thierauf; Vogl, Müller, Großpietsch, Mularczyk, Nicole Schütz, Andrea Schütz, Kornek, Dümler, Fieler, Raum, (Kramer, Kohl).

FC Schlaifhausen: Finze; Christina Wagner, Gebhardt, Erlwein, Angela Pieger, Simone Wagner, Wesel, Meixner, Carina Pieger, Lassner, Meußel.

Schiedsrichter: Gerstacker (Osternohe); Zuschauer: 60; Tore: 1:0 N. Schütz (13.), 2:0 Kohl (31.), 3:0 A. Schütz (33.), 4:0 A. Schütz (62.), 5:0 Mularczyk (65.).

Landesliga

ETSV Würzburg II — SpVgg Hausen 1:3 (1:1) — Der Tabellenführer aus Hausen begann stark und ging nach nur sechs Minuten durch Torjägerin Sandra Adelfinger nach Flanke von Anina Höfle in Führung. Die Gäste glaubten nun scheinbar, dass es gegen abstiegsbedrohte Würzburgerinnen auch ohne viel Aufwand so weitergehen würde. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld gelang unhaltbar für Torhüterin Franziska Kraus prompt dem ETSV der Ausgleich (12.).

Für die zweite Hälfte hatte sich die SpVgg dann vorgenommen, wieder deutlich mehr zu tun. Es dauerte auch nur vier Minuten, bis sich wieder der Erfolg einstellte: Erneut flankte Anina Höfle von der rechten Seite in den Rücken der Abwehr auf Kapitänin Martina Nögel, die abgeklärt zur Führung verwandelte.

Hausen erkämpfte sich jetzt Vorteile. Doch die Entscheidung gab es erst in der 75. Spielminute: Sandra Adelfinger legte auf Nögel ab, die das 3:1-Siegtor schoss.

SpVgg Hausen: Kraus; Stumpf, Höfle, Wartenfelser (46. Roppel), Müller (70. Strunz), Lauger, Haskowic, Geyer, Nögel, Adelfinger, Fritsch.

Kreisliga 1

TSV Lonnerstadt — SpVgg Reuth 1:1 (1:0) — Die Reuther Damen verschliefen die erste Halbzeit. So gelang in der 20. Minute aus 18 Metern das 1:0. Deutlich munterer präsentierten sich die Gäste in der zweiten Halbzeit. Reuth fand nun ins Spiel. Verdient daher der 1:1-Ausgleich (50.): Nach einem Freistoß von Katrin Dietzel verwandelte Melissa Brug aus kurzer Distanz das Tor. In der Folge gab es auf beiden Seiten noch gute Möglichkeiten. Da jedoch kein weiterer Treffer fallen wollte, trennte man sich verdient mit einem Unentschieden.

SpVgg Reuth: Garcia; Kratzel, Frühbus, Winter — Günther, Mayer, Mohr, Messingschlager, Walz — Dietzel, Brug, Stumpf (Mönius, Inal).

Kreisliga 2

SpVgg Effeltrich – FC Wichsenstein 1:2 (1:0) — Beide Mannschaften zeigten Fußballmagerkost. Einzig in der 31. Minute nutzte Effeltrich eine Unachtsamkeit zum 1:0. In der zweiten Hälfte traten die Gäste wie ausgewechselt auf. Wichsenstein erkämpfte sich ein deutliches Übergewicht und nach Flanke von Melanie Seiler lenkte eine Effeltricher Abwehrspielerin den Ball selbst zum 1:1-Ausgleich ins Tor (55.). In der 67. Minute stürmte Nadine Knoll alleine auf das Effeltricher Tor und konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Nagengast ließ Gnade walten und zeigte nur Gelb. Den darauffolgenden Freistoß verwandelte Jessica Hagen zur Gästeführung. Denise Hagens 16-Meter-Schuss prallte von der Latte auf die Torlinie und ins Spielfeld zurück, in der 78. Minute erzielte Kiessling ein vermeintliches Abseitstor.

FC Wichsenstein: Donaubauer; J. Speckner, M. Hagen, Seiler, S. Speckner, D. Hagen, N. Windisch, J. Hagen, Gröschel, Kießling, Heublein, Knoll, Seybert, Schimmer.

SV Moggast — SV Kirchenbirkig 3:0 (1:0) — Der Heimische SV übernahm von Beginn an das Kommando, konnte von den vielen Chancen aber nur eine nutzen: Hüttlinger traf zum 1:0 (13.). In der zweiten Hälfte das gleiche Bild, doch auch die Gäste kamen jetzt gefährlich vor das Moggaster Tor. Es dauerte bis zur 83. Minute bis Staeding und Weikert per Doppelschlag für die Entscheidung sorgten.

SV Moggast: Roppelt; Ch. Stiller, Merz, Schaller, N. Schulz, Schrüfer, Staeding, Weikert, Stiefler, K. Stiller, Hüttlinger, Ma. Neuner.

DJK Pinzberg — FC Leutenbach 5:1 (1:0) — Die Parie verlief einseitig und die Heimelf bestimmte das Spielgeschehen. Belohnt wurde dies jedoch erst mit dem Pausenpfiff, als die Leutenbacher Torfrau einen harten Freistoß von Stephanie Spörl nur abklatschen konnte und Christina Ilgner den Ball ins Tor schob. Pinzberg legte eine Minute nach Wiederanpfiff nach, als die Nicole Bitter flankte und wiederum Ilgner traf. Das 3:0 (55.) fiel durch ein unglückliches Eigentor. Nina Meixner gelang der 1:3-Anschlusstreffer (62.), ehe Pinzberg in der 77. Minute den Sack endgültig zumachte: Nicole Bitter überlief die komplette Gäste-Hintermannschaft und schob den Ball ins kurze Eck. Nach einem Distanzschuss von Bitter, den die Torhüterin noch stark parierte, verwertete Katharina Eichinger den Abpraller zum Endstand.