Auszeichnung für ausgezeichnete Blasmusik in Buckenhofen

1.10.2015, 16:00 Uhr
Auszeichnung für ausgezeichnete Blasmusik in Buckenhofen

© Roland Huber

Durchtrainiert erscheint Andreas Bauer. Er joggt regelmäßig und läuft beim Fränkische-Schweiz-Marathon mit. Es gab eine Zeit, da kam der Sport der Musik gefährlich nahe. 15 Jahre alt ist Andreas Bauer da, spielt seit mehreren Jahren Posaune im MVB, und genauso erfolgreich Badminton bei der SpVgg Jahn Forchheim. In dem Alter hören manche Jugendlichen sowohl mit dem Sport als auch mit der Musik auf und gönnen ihren Hormonen mehr Raum. Andreas Bauer entscheidet sich für die Posaune. „Wir waren ein toller Jahrgang und ich durfte im Verein Verantwortung übernehmen.“

Halbe Sachen sind nicht sein Ding. Also absolviert er das Leistungsabzeichen in Gold, wechselt ins große Orchester und engagiert sich im Jugendvorstand des MVB. Dass er in der Schulbigband des Ehrenbürg-Gymnasiums spielt und später mit seinen Freunden die Swingaraider Bigband gründet, versteht sich irgendwie von selbst.

Mit dem gleichen Willen, mit dem er jetzt als Maschinenbauingenieur technische Probleme löst, engagiert er sich schon als Jugendlicher im Musikverein. Er ist Teil der „Jungen Wilden“, die in den 2000er Jahren mithelfen, den Verein auf eine neue Qualitäts-Ebene zu hieven — weg von der traditionellen Blaskapelle, hin zum sinfonischen Blasorchester. „Der Umbruch ist nicht ohne Reibung mit den Älteren ausgegangen, aber wir wurden ernst genommen.“

Sein Ehrgeiz gilt aber nicht nur dem Verein, sondern auch sich selbst gegenüber. 2003, mit 19 Jahren, beginnt Andreas Bauer einen zweijährigen Dirigentenlehrgang an der Musikakademie Hammelburg. „Viel, viel Theorie“ prasselt auf ihn ein, dazu muss er Klavier und Schlagzeugspielen lernen. Eine Herausforderung, aber genau das spornt ihn an. Und der Zuspruch seiner Ausbilder, die sein Talent erkennen und ihn ermutigen, weiterzumachen. Zunächst aber braucht er eine Plattform, um sein Wissen anzuwenden und weiterzugeben. Ausbildungsvorstand Bernd Froese erkennt die Situation und lässt den jungen Mann das Junior-Orchester gründen. 30 Kinder zwischen zehn und 13 Jahren hat Andreas Bauer ab 2005 unter seinen Fittichen. „Es gab keine Erfahrungswerte, kein Konzept, aber viel Vertrauen des Vereins.“

Bauer lernt in diesen Jahren, dass es nicht ausschließlich um Struktur und Technik geht, „sondern, dass man auch Gefühle zulassen muss“. Er übt mit den Jungs und Mädchen Popnummern, die Musik aus „Der Fluch der Karibik“ und merkt, er schafft es, andere zu begeistern und sie zu motivieren, besser zu werden. 2009 übernimmt er das Jugend-Orchester und beginnt eine weitere Fortbildung, den berufsbegleitenden Lehrgang Blasorchesterleitung. Er könnte jetzt die Leitung eines großen Orchesters übernehmen, „aber wir sind eine so tolle Truppe talentierter Leute. Ich sehe unseren Weg noch nicht am Ende“.

Am 1. Oktober 2015 um 18 Uhr wird Andreas Bauer mit dem Bürgerpreis in der Kategorie "Alltagshelden" der Initiative "für mich. für uns. für alle" in der Sparkasse Forchheim geehrt. Die Initiative ist ein Bündnis aus Sparkassen, Bundestagsabgeordneten, Städten, Landkreisen und Gemeinden. 2015 wurde ehrenamtliches Engagement im kulturellen Bereich gewürdigt.

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