B 470 wächst in Ebermannstadt in die Breite

28.11.2018, 06:00 Uhr
B 470 wächst in Ebermannstadt in die Breite

© Ralf Rödel

Bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek) ist die Rede von den Knotenpunkten entlang der B 470, die durch das Stadtgebiet Ebermannstadt führt. Über eine Verbesserung der Situation für die Autofahrer hinaus, haben sich die Bürger im Rahmen von Isek auch Gedanken gemacht. Auch die Fußgänger sollten nach einer Umbaumaßnahme profitieren. Eine Ampel auf Höhe der Breitenbacher Straße war als Querungshilfe im Gespräch. Für die Bürger soll es einen grünen Aufenthaltsbereich geben, unter anderem rund um die Einmündung der Breitenbacher Straße in die B 470. Nicht alle Bürgerwünsche lassen sich jedoch berücksichtigen.

Das ist ein grobes Fazit, das das Staatliche Bauamt in der jüngsten Stadtratssitzung vorstellte. Um den Verkehrsfluss zu verbessern, schlägt Michael Raab, Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt Bamberg, vor, die Fahrbahn der B 470 auf 10,50 Meter zu verbreitern.

Querungshilfe entfällt zum Ärger von CSU-Stadtrat Neuner

Damit soll die Voraussetzung geschaffen werden, um die Linksabbiegespuren — von Gasseldorf kommend in Richtung Kirchenplatz und von Forchheim kommend in die Breitenbacher Straße — zu verbreitern. So könnten sich mehrere linksabbiegende Fahrzeuge als bisher hintereinander einreihen, ohne den Verkehrsfluss für all diejenigen auszubremsen, die geradeaus weiterfahren möchten. Das ist laut Raab eine der größten Beeinträchtigungen für den Verkehr derzeit und führt zu Rückstau. Nach der Maßnahme sei eine Beeinträchtigung "fast ausgeschlossen". Hinten runter fällt dafür aber die Querungshilfe für Fußgänger. Sie würde den gewonnenen besseren Verkehrsfluss wieder ausbremsen, so Raab.

CSU-Stadtrat Klaus Neuner kritisierte, dass die Fußgänger außen vor bleiben, sprach von einer "gefährlichen Gehwegsituation". Auch störte er sich an der "Trennsituation zwischen Altstadt und Breitenbach". Von der Breitenbacher Straße kommend in Richtung Forchheim will das Bauamt eine neue Rechtsabbiegespur schaffen, um den Verkehr besser abfließen lassen zu können. Hierfür muss die Stadt auf einen grünen Streifen verzichten, der überbaut wird.

Laut Isek soll an dieser Ecke ein "Willkommenspunkt" mit Sitzstufen am Bachufer, Bäumen und einem Pavillon geschaffen werden. Das schließt sich auch mit der zusätzlichen Abbiegespur nicht aus, betonte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE). FWBB-Stadtrat Ludwig Brütting sah die Notwendigkeit, zwischen einer verbesserten Verkehrssituation und einem Verlust von Grün abzuwägen. Sein Fazit: "Das Bauamt sollte die Zusage für die weitere Planung bekommen." Die hat der Rat mit zwei Gegenstimmen erteilt. Das Bauamt werde in enger Abstimmung die Planungen weiterführen. Fix sei noch nichts, so Meyer. Es gehe zunächst um ein grundsätzliches Signal der Stadt, Detailfragen könnten im Verlauf noch geklärt werden.

Sponsel: "Falscher Ansatz"

WGO-Rat Christian Sponsel kritisierte das als "falschen Ansatz". Zuerst müssten die Fragen geklärt sein. Er begrüße die Planungen, aber ihm fehle die Basis für eine Entscheidung. NLE-Rat Erwin Horn plädierte dafür, auch den Knotenpunkt an der Schulstraße zu berücksichtigen. In der aktuellen Planung des Bauamts bleibt dieser unverändert.

Um in die Breite wachsen zu können, dehnt sich die B 470 von Forchheim aus kommend gen rechts aus. Etwa auf Höhe der Breitenbacher Straße 6 beginnt die Maßnahme. Laut Raab rückt der Verkehr zirka drei Meter näher an die Wohnbebauung, eine spürbare Zunahme des Lärms sei damit nicht verbunden. Weichen muss dafür ein Teil des Grünstreifens. Zudem entfallen mit der Bushaltestelle die angrenzenden Parkplätze. Der Bus in Richtung Streitberg muss dann auf der Fahrbahn halten.

Ab Hausnummer 10 muss der Gehweg in die Straße "Zum Breitenbach" über die Wiese gebaut und somit ein neuer Standort für den Kirchweihbaum der Breitenbacher gefunden werden. Auf Vorschlag des Dritten Bürgermeisters Rainer Schmeußer (CSU) will das Amt prüfen, ob eine Verbreiterung der Fahrbahn weiter gen Osten verschoben werden kann, um den Verkehr für einige Wohnhäuser auf Abstand zu halten. Viel Hoffnung machte Raab nicht. Jede Abweichung vermindere die gewünschte Wirkung, so Raab. Auch ein von NLE-Rat Peter Morys ins Spiel gebrachter Kreisverkehr oder mehr Rot-Schaltungen als Maßnahme, um den Verkehr zu beruhigen, gehe am Problem vorbei, so Meyer. "Die Autos werden deshalb nicht weniger." 2019 könnte die Umbaumaßnahme starten.

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