Bammersdorf will seinen Dorfcharakter erhalten

2.6.2020, 09:56 Uhr
Archivbild: Der Blick auf Bammersdorf mit der Jägersburg. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um das Wohnbauprojekt der Deutschen Reihenhaus AG - und um die Frage, ob Bammersdorf damit ein Stück weit seinen Dorfcharakter verlieren könnte.

© Marquard Och Archivbild: Der Blick auf Bammersdorf mit der Jägersburg. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um das Wohnbauprojekt der Deutschen Reihenhaus AG - und um die Frage, ob Bammersdorf damit ein Stück weit seinen Dorfcharakter verlieren könnte.

Gut zurecht kamen in der in die Eggerbachhalle verlegte Gemeinderatssitzung die 30 Zuhörer mit den "Corona-Abstandsregeln", die sich hauptsächlich für den Ausgang des Bürgerentscheids und das geänderte Konzept für den Bereich "Bammersdorf, Langer Weg" interessierten.

Von der "Deutsche Reihenhaus AG", Niederlassung Nürnberg, stellte der Projektleiter Paul Papendieck das in der Bürgerversammlung Bammersdorf zurückgewiesene Projekt einer "verdichteten" Bebauung am Ortseingang aus Richtung Eggolsheim vor; aus vorgesehen 32 Wohneinheiten sollen nun "aufgelockert" 30 werden. Längst nicht zufrieden mit der "Auflockerung" war der Bammersdorfer BBG-Rat Rudolf Fischer – erwartet hatte er den Erhalt des "Dorfcharakters" und damit eine Abwendung von der "kasernenartigen" Struktur.

Eine Lösung könnte der Vorschlag des Bürgermeisters sein, aus drei Viererhausreihen drei Dreierhausreihen zu machen. Der Kritik aus Bammersdorf setzte Bürgerbundrat Stefan Pfister entgegen: "Bauen wie immer, ist besser als der Erhalt des Istzustands der Industriebrache". Der Meinung schlossen sich Martin Albert (JB) und die FW-Vorsitzende Irmgard Heckmann an. Eine von BBG-Rat Johannes Maier in Rede gestellte gemeindliche Aufplanung ist zwar noch nicht vom Tisch, jedoch stand dem bisher das Risiko von "Altlasten" im Untergrund entgegen. Bei Gegenstimmen von Maier, Fischer und Harald Knorr (CSU) sprachen sich 17 Räte im Grundsatz für ein nochmal überarbeitetes Konzept mit weniger Wohneinheiten aus.

Neues Gästehaus geplant

Auf einhellige Zustimmung traf die Betriebserweiterung des Drosendorfer Landgasthofs Zehner um ein Gästehaus mit über 20 Betten; zur gezeigten Ansicht des Gebäudes mit Flachdach bemerkte Bürgermeister Schwarzmann: "Puristen werden sagen, da gehört ein Satteldach drauf". Von allen begrüßt wurde die heuer geplante Sanierung der Kreisstraße FO11 durch den Landkreis – in der St.-Martin-Straße ist dabei eine Querungshilfe vorgesehen, dazu sollen – zuständig ist die Gemeinde – die Gehwege erneuert werden; das Bauamt des Markts ist beauftragt, für die Materialien Kostenschätzunge einzuholen.

Die Firma Omexom Hochspannung hat die Gemeinde aufgefordert, ihr zur Umsetzung des "Freileitungsmonitorings" auf der 380-kV-Leitung detaillierte Auszüge aus dem Planwerk zwischen Drügendorf bis Rettern zu überlassen, dabei aber weder erklärt, was ein Monitoring bedeutet und welche Auswirkungen im Fall einer "Höchstspannungsleitung" auf Menschen und Tiere zu erwarten seien. Bei den Informationen aus dem Internet: Leitungen werden um bis zum 1,8-fachen belastet – dadurch erhöht sich die Betriebstemperatur bis 80 Grad – könne es nicht bleiben, machte Claus Schwarzmann deutlich.

"Omexom ist jetzt am Zug, genaue Informationen zu liefern und offenen Fragen zu beantworten, zuvor wird seitens der Verwaltung keine Auskunft erteilt", sagte der Bürgermeister. Der Drosendorfer JB-Rat Zacharias Zehner unterstrich, "die Leitung führt direkt am Dorf vorbei und behindert die Entwicklung". Bekannt gab Schwarzmann die Vereidigung von Egon Schlund zum Feldgeschworenen für den Ort Eggolsheim.

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