Bammersdorfer kritisieren geplante Reihenhaus-Siedlung

3.2.2020, 11:00 Uhr
Ein heißes Eisen: Auf der Bürgerversammlung sorgten die Plaungen zum geplanten Wohngebiet am Ortseingang von Bammersdorf für Gesprächsstoff.

© Marquard Och Ein heißes Eisen: Auf der Bürgerversammlung sorgten die Plaungen zum geplanten Wohngebiet am Ortseingang von Bammersdorf für Gesprächsstoff.

Bedenken wegen einer Bebauung so „dicht wie noch nie“ (so Bürgermeister Claus Schwarzmann bei der Planvorstellung im Marktrat 2019) schlugen den Projektplanern der Deutsche Reihenhaus AG damals schon entgegen. Aber insgesamt habe er einen „positiven Eindruck mitgenommen“, erklärte Paul Papendieck den 95 Bammersdorfern und zehn Gemeinderäten im Gemeinschaftshaus. An der Planung von 32 standardisierten Wohneinheiten (120 oder 145 Quadratmeter) mit Gartenanteil, Hausverwaltung und zentralem Blockheizkraftwerk hat sich nichts verändert – auf der 9000 Quadratmeter Fläche.

Das sei eben die Verdichtung „auf Teufel komm raus“, meinte BBG-Sprecher und Ratskandidat Johannes Graf von Bentzel zur grundsätzlichen Ablehnung. Hinzu komme der nicht gerade günstige Preis um 300.000 Euro plus 20.000 Euro für zwei Stellplätze. Das „zieht kaum einen Einheimischen in die Wohneinheiten“, so von Bentzel. Den „Erhellungen“ der Geschichte – vor 15 Jahren scheiterte ein Architekt an der Einzelhausplanung, vor zwei Jahren zog ein anderes Büro die Planung von 26 Reihenhaus-Wohneinheiten zurück – setzte Bürgermeister Schwarzmann (BB) an: Bei Quadratmeter-Preisen um 300 Euro könne die Gemeinde als Kaufinteressent nicht mitkommen, denn zu den Abbruchkosten der vormaligen Schreinerei käme im Untergrund der Brache das Risiko von Altlasten.

Das Landratsamt habe kürzlich die Sicht der Reihenhaus AG zu einer Aufweitung mit Wohnbauten positiv aufgenommen, „die Bebauung des schwierigen Geländes kann nicht jeder stemmen. Wir können das. Die bestehenden Interessen von Einheimischen werden wir vorziehen, aber auch von Auswärtigen haben wir ganz klare Interessen“, setzte Projektleiter Papendieck all den negativen Stimmen entgegen.

Der Finanzierungsbeauftragte Gerd Rothbrust begründete den Wohnungsbedarf schon mit der Ansiedlung von Amazon und seinen 300 Mitarbeitern. Am Ende hänge die Reihenhaussiedlung von mehr Wohnungen ab und umso günstiger komme der Wohnraum. Zur Forderung dass „eine Auflockerung passieren muss“, zeigte der Projektierer Kompromissbereitschaft: Bei den 64 Stellplätzen bestehe noch Spielraum.

Den Vorschlag, den am Ortseingang (mit gefährlicher Querung) endenden Radweg an der Westseite um die Baufläche herumzuführen, nahm Schwarzmann auf – zuständig hierfür ist der Landkreis. Ebenso nahm der Bürgermeister den Auftrag an, eine Abfrage zu starten. „Wenn in Bammersdorf an der Reihenhausplanung gerüttelt wird, werde ich das im Gemeinderat zur Diskussion stellen“, versicherte er.

ÖPNV–„Geisterbusse“

Unlogisch erschien Verkehrsteilnehmern die Geschwindigkeit 50 Stundenkilometer im Kurvenbereich der Jägersburger Straße – vor allem mit Blick auf das Tempo 30 in der geraden Bergstrecke. Thema war auch (wie in den vergangenen Jahren) das beidseitige Parken an der Durchgangsstraße. Der Versammlungsleiter verwies auf die Stellungnahme der Polizei Forchheim: Autos auf der Straße tragen demnach zur Verlangsamung des Verkehrs bei; Zu einem Parkverbot werde nachgehakt.

Auch nicht neu war das Thema ÖPNV: Mit täglich sieben mal großen Bussen kam die Kritik, dass leere „Geisterbusse“ fahren würden, wenn der Schulverkehr abgewickelt sei. „Warum können da nicht Kleinbusse fahren?“ Diese Frage werde dem Nahverkehrsbeauftragten des Landkreises, Klaus Hummel, ausgerichtet, so der Bürgermeister.

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