Baumwipfelpfad und Spielplätze: Diese Änderungen kommen im Wildpark Hundshaupten

5.9.2019, 07:58 Uhr
Goldige tierische Bewohner wie diese Elch-Zwillinge, die 2018 das Licht der Welt erblickten, ziehen auch immer mehr Besucher an. Nun will sich der Wildpark Hundshaupten neu aufstellen und plant einige Änderungen.

© Wildpark Hundshaupten/Landratsamt Forchheim Goldige tierische Bewohner wie diese Elch-Zwillinge, die 2018 das Licht der Welt erblickten, ziehen auch immer mehr Besucher an. Nun will sich der Wildpark Hundshaupten neu aufstellen und plant einige Änderungen.

Im Gemeinderat von Egloffstein stellten Kreiskämmerin und Fachbereichsleiterin Carmen Stumpf und der Leiter des Wildparks Daniel Schäffer ein neues Gesamtkonzept vor, das den Park noch attraktiver machen soll. Immer mehr Besucher lockte der Wildpark an, 2018 waren es mehr als 150.000. 

Damit ist der Wildparks eine der bekanntesten und am meisten besuchten Einrichtungen in der Tourismusregion Fränkische Schweiz. Sowohl Familien als auch Schulkinder besuchten ihn regelmäßig.

Das neue Gesamtkonzept umfasst sechs Maßnahmenpakete für die nächsten 20 Jahre. Geplant sind unter anderem ein Baumwipfelpfad, eine Hängebrücke, ein Schaf- und Wasserlehrpfad sowie neue Rastmöglichkeiten und Picknickbereiche. Auch zusätzliche Spielplätze soll es geben.

Um Ausbau bemüht

IAuch die Wegeführung werde ständig verbessert, um den Besuchern das Begehen zu erleichtern, insbesondere für Familien mit Kinderwagen. Für Rollstuhlfahrer bleibt das sehr hügelige Gelände noch ein kaum zu überwindendes Hindernis. Zu hören war auch von zukünftigen neuen Wegeführungen, um doppelte Wege zu vermeiden und die Sicherheit der Besucher noch zu erhöhen.

Da es nur Toiletten im Eingangsbereich gibt, sollen im besonders populären Bereich Wolfsplateau/Breitenstein und im Bereich des Wildplateaus weitere Toilettenanlagen, gegebenenfalls auch mit Wickelräumen installiert werden. Aber auch die Parkerschließung mit Wasser- und Stromversorgung sowie die Müllentsorgung soll verbessert werden.

Außer am Eingang kein Mobilfunkempfang

Der Verbesserung der Kommunikation kommt zukünftig ein Hauptaugenmerk zu: Im gesamten Park ist praktisch kein Mobilfunkempfang möglich. Lediglich im Eingangsbereich wird ein Hotspot kostenfrei über Bayern WLAN angeboten.

Dem Bildungsauftrag entsprechend nimmt die Zoopädagogik im Wildpark eine immer größere Bedeutung ein. Die Angebote für Kinder- und Erwachsenenbildung werden gut und mit immer noch steigender Tendenz angenommen. Genau zu diesem Zweck wurde schon 2015 das grüne Klassenzimmer errichtet, das eine "sinnvolle Ergänzung" des Angebots im Wildpark bedeute.

Dem neuen Gesamtkonzept soll nach den Worten von Kreiskämmerin Stumpf und Wildparkleiter Schäffer durch Ausbau, Vergrößer- und Verbesserung der konventionellen Tiergehege weitgehendst Rechnung getragen werden. So wird in der Wisentanlage ein begehbarer Bereich angelegt, die derzeitige Wisent-Fütterung soll für die Waschbären genutzt werden. Die Elche erhalten einen Stall, bei den Rentieren werden Zäune versetzt. Die Rotwildanlage soll aus Sicherheitsgründen keinen direkten Kontakt mit den Besuchern mehr ermöglichen, eine neue Waschbäranlage wird auf dem um rund fünf Hektar Wald erweiterten Park seinen Platz finden. Es wird einen Schaf- und einen Wasserlehrpfad geben, zusätzliche Spielplätze sorgen für willkommene Unterbrechungen.

400 Besucher-Parkplätze

Im März 2017 wurde ein weiteres Grundstück auf die Dauer von zehn Jahren gepachtet, auf dem weitere 100 Parkplätze angelegt wurden. Damit hält der Landkreis knapp 400 Parkplätze für die Besucher vor. Ungeachtet dessen, so war zu erfahren, bleibt der Landkreis bemüht weitere Grundstücke zu erwerben oder zu pachten.

Die zoologische Ausrichtung, fasste Wildparkleiter Schäffer in drei Gruppen zusammen: Europäische Wildtiere wie Wisent, Wolf, Luchs, Elch, Rentier, Rotwild, Damwild, Muffelwild Wildschwein, Steinbock, Gams, Jagdfasan, Uhu und Waldkauz. Die zweite Gruppe, seltene Haustierrassen, umfasst das Schwäbisch-Hällische Schwein, Warzenenten, Heidschnucken, Coburger Fuchsschafe, Thüringer Waldziege. Und zu der dritten Gruppe, den Exoten, gehören Nandu, Alpaka, Pfau, vietnamesisches Hängebauchschwein, chinesische Laufenten und auch der Waschbär.

Niedrige oder moderate Eintrittspreise

Auf Nachfrage von Manuel Vogel (UGL) informierte Stumpf, dass der Park einen "überschaubaren" Zuschussbedarf hat – deshalb wird es notwendig werden, zukünftig alle Fördermöglichkeiten auszuloten. Weitere Einnahmen könnten über Sponsoring und Förderverein generiert werden. Diese Zuwendungen sollen es erlauben die Eintrittspreise niedrig zu halten und, wenn notwendig, nur moderat zu erhöhen.

Mit der zukunftsorientierten Entwicklung des Wildparks soll eine Einrichtung erhalten werden, "die noch in vielen Jahren und auch für die Besucher kommender Generationen immer wieder einen Ausflug wert sein kann". Mit dem neuen Entwicklungskonzept könne dies "nachhaltig, kostenverträglich und zukunftsorientiert" umgesetzt werden, schlossen die beiden Wildparkvertreter ihre Vorstellung.

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