Baustellen: Endspurt in Höfles

1.8.2016, 10:00 Uhr
Baustellen: Endspurt in Höfles

© Foto: Rolf Riedel

Im Jahr 2013 entschloss man sich nach genauerer Prüfung, den gesamten Ortsteil zu sanieren. Die Rohre für Abwasser und Wasser waren aus den 60er Jahren, es war an der Zeit, alles neu zu machen. Gleich nach der Frostperiode im März/April 2015 begann die Firma Lämmlein und Übbing mit den Vorarbeiten — ein Partner, mit dem die Stadt schon in Lilling und Sollenberg zusammen gearbeitet hatte.

Die Bewohner, die ausführlich informiert worden waren, mussten von da an mit großen Einschränkungen leben. Ein Ortsbewohner schilderte: „Wenn man am Morgen wegfuhr, wusste man am Abend meist nicht, wie man sein Grundstück wieder erreichen sollte“ (wie berichtet).

Viele Baustellen auf dem Weg

Jetzt hat Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla alle Stadträte, die beteiligten Firmen, das Planungsbüro, Mitarbeiter des Bauamtes und die Presse zu einem Infospaziergang durch den Ortsteil eingeladen. Wer geglaubt hatte, den Ortskern wieder ohne Schwierigkeiten erreichen zu können, wurde enttäuscht. Die Straßenbegrenzungssteine waren gesetzt, erwiesen sich jedoch als nahezu unüberwindliches Hindernis.

Auch die Resonanz auf die bürgermeisterliche Einladung war schwach. Von der hauptsächlich beauftragten Baufirma war niemand erschienen, neben dem Bürgermeister Nekolla war Bauamtsmitarbeiter Henrik Mayer da, der Stadtrat war durch Konrad Hofmann (FW) und Lars Laufer (CSU) vertreten, später kam die Dritte Bürgermeisterin Regine Bleckmann (SPD) noch dazu.

Vom Planungsbüro Schneeberg und Krauss war der Diplomingenieur Bernd Müller gekommen, der über die Zahlen Auskunft erteilte. Von den Anwohnern schloss sich niemand der Besuchergruppe an.

Ein erster Zwischenstand

Der Neubau der Kanalisation für Schmutz- und Regenwasser ist inzwischen abgeschlossen. Für 540 000 Euro wurden vier Schmutzwasserpumpwerke, eines davon in Hohenschwärz, ein Freispiegelkanal in einer Länge von 1,5 Kilometern, eine Druckleitung in fast gleicher Länge und 33 Kanalschächte gebaut.

Das Abwassernetz soll Anfang September in Betrieb genommen werden. Der komplette Neubau der Trinkwasserversorgung ist auch schon in Betrieb — angebunden an Hohenschwärz mit einer Druckleitung auf einer Länge von 1880 Metern und zwölf Unterflurhydranten. Sie hat 160 000 Euro gekostet.

Die neuen Straßen werden insgesamt 840 Meter lang sein und 340 000 Euro kosten. Durch den Straßenausbau könnten Mehrkosten von zirka 200 000 Euro entstehen. Der Asphalteinbau für den ersten Bauabschnitt, so Henrik Mayer vom Bauamt, soll in der ersten Augustwoche beginnen, der zweite Bauabschnitt ist für die erste Oktoberwoche vorgesehen.

Ende Oktober 2016 soll dann nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit alles fertig sein. Die Höfleser haben letztlich Glasfaserkabel bis an die Haustüre nahezu zum Nulltarif zu erhalten.

Kosten von etwa 100 000 Euro konnten durch die Verlegung von Leerrohrsystemen, sogenannten „Speedpipes“ vermieden werden. Die Zuleitung von Leerrohren ist auf einer Länge von 1300 Metern erfolgt. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die gesamte Stromversorgung durch die Bayernwerk AG erdverkabelt, sowie die Kabel der Straßenbeleuchtung neu verlegt.

Die Gesamtbauleistung im Ortsteil Höfles ist mit 1 150 000 Euro zu veranschlagen. Bürgermeister Nekolla sagte zu, dass die betroffenen Anlieger in drei Raten bezahlen können, die großzügig angelegt sind. In Notfällen kann mit einem Entgegenkommen der Stadt Gräfenberg gerechnet werden.

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