Beherbergungsverbot: "Am Tag X bricht eine Welle über uns ein"

15.2.2021, 17:55 Uhr
Beherbergungsverbot:

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Pfefferle, der sich auch Genussbotschafter nennt und Gästeführer ist, verwaltet in seiner Eigenschaft als Vereinsvorsitzender rund 600 Gästebetten, darunter sind 35 Vermieter von Ferienwohnungen mit zirka 300 Betten. "Die Menschen wollen wieder zu uns kommen. Unsere Urlauber sind in der Regel Überzeugungstäter. Wer schon einmal da war, kommt gerne wieder", erzählt Pfefferle. Im Moment sei zwar Beherbergungsverbot, aber man habe dennoch viele Anfragen und viele Stammgäste hätten trotz allem schon gebucht und sogar schon angezahlt. "Viele warten nur auf den Startschuss."

Doch wann geht es wieder los? "Das ist überhaupt das Problem", sagt Pfefferle. "Wir brauchen eine klare Ansage, wann wir wieder starten können." Die momentane Unsicherheit sei schwierig. Nach seinen Beobachtungen sehen viele Vermieter die aktuellen Beschränkungen wegen Corona durchaus ein. "Wir sind ja froh, dass wir da sind, wo wir sind." Doch wann geht es wieder weiter? Man bräuchte bei der Terminplanung Sicherheit, schildert er die Lage. "Viele Vermieter nutzen jetzt die Zeit, um ihre Räumlichkeiten herzurichten", weiß er. Und fügt an: "Die guten Vermieter kümmern sich auch jetzt um ihre Gäste und halten Kontakt. Die anderen warten nur, machen nichts und jammern", so Pfefferle. "Hoffen allein ist aber zu wenig", glaubt der Vereinsvorsitzende.

Doch trotz Corona und allen Beschränkungen sei bei vielen Vermietern von Ferienwohnungen in der Region die Lage gar nicht so schlecht, erzählt er. Es dürften zwar keine Urlauber kommen, "aber an Arbeiter darf man vermieten" – und das würden viele machen. "Bei uns wird doch gebaut wie blöd und die Arbeiter brauchen alle ein Quartier." Da kämen die recht preiswerten Ferienwohnungen in der Region gerade recht. "Aktuell sind wir rund ums Walberla deshalb ganz gut belegt."

Dennoch, so hat Pfefferle beobachtet, ein Arbeiter sei nicht vergleichbar mit einem Urlauber, der tagsüber gerne mal Essen geht und auch sonst Geld in der Region lässt. Ein Arbeiter lebe eher sparsam, weil er Geld für die Familie zuhause verdienen will. "Die bringen ihr Essen oft mit und gehen eher im Discounter einkaufen", sagt er.

Auch wenn man das Beste aus der momentanen Situation mache, hoffen alle Vermieter, dass sie zumindest ab Ostern wieder öffnen dürfen. In normalen Jahren startet die Saison in der Fränkischen Schweiz so ab Mitte März mit den Osterbrunnen, der Kirschblüte und dann gehe es weiter bis November, so Pfefferle.

Selbst wenn man heuer erst Anfang April aufmachen dürfe, dann werde man – wie im vergangenen Jahr – dank des großen Andrangs wieder vieles auffangen können. Er selbst vermiete zwei Ferienwohnungen und habe 2020 fast genau so viel Einnahmen gehabt wie im Vorjahr, berichtet er. Und er nennt eine positive Seite von Corona: "Die Menschen lernen die Urlaubsregionen vor Ort neu kennen und schätzen. Gerade die heimischen Regionen haben davon profitiert", sagt Helmut Pfefferle.

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