Brandenburg feiert heuer ein Ersatz-Annafest

30.7.2020, 15:48 Uhr
Aufs Annafest verzichten? Geht gar nicht für die Fröhlichs aus Brandenburg. Sie haben in ihrem Garten in Ludwigsfelde das Volksfest im Kleinen gefeiert, mit fränkischem Bier, Annafest-Shirt und ganz viel Forchheimer Deko.

© Roland Fröhlich Aufs Annafest verzichten? Geht gar nicht für die Fröhlichs aus Brandenburg. Sie haben in ihrem Garten in Ludwigsfelde das Volksfest im Kleinen gefeiert, mit fränkischem Bier, Annafest-Shirt und ganz viel Forchheimer Deko.

Von einem „Virus“ hat Roland Fröhlich schon 2019 gesprochen. Denn seit er vor sechs Jahren zum ersten Mal das Fest der Feste in Forchheim besucht hat, hat es ihn erwischt. „Ich fühle mich infiziert“, sagte er damals. Die Nebenwirkungen bisher: Jedes Jahr macht sich Herr Fröhlich mit seiner Frau Eva auf den Weg in den Kellerwald. Für die Fröhlichs ist das kein gemütlicher Spaziergang.

Gut 430 Kilometer und fasst alle davon auf der Autobahn legen die begeisterten Annafest-Fans dafür zurück. Einfach gerechnet. Vier Stunden Minimum vergehen, bis auf den Kellern das bei den Fröhlichs in höchsten Tönen gelobte frische fränkische Festbier die Kehle hinunterfließen kann.

Wie vernarrt die Fröhlichs in Franken sind, darüber staunt auch King-Alladooch Ulli Raab. Bei ihm hat sich das Paar gleich Anfang Juni, kaum das sie verfügbar waren, drei Annafest-T-Shirts gesichert. „Sie sind einfach ein Teil von Franken“, sagt Raab über die Ludwigsfelder und staunt, wie sehr sie sich als Forchheimer fühlen.

Mit dem T-Shirt „Kaan Dooch Annafest“ stehen die Fröhlichs dieses Jahr in ihrem Garten. Die Annafest-Flagge im Hintergrund ist Marke Eigenbau. Roland Fröhlich hat ein früheres Annafest-T-Shirt-Motiv, das mit einem Hollywoodschriftzug die Unteren und Oberen Keller zeigt, vergrößert und auf eine Fahne drucken lassen. Dass sie im Garten statt im Kellerwald das Fest der Forchheimer Feste feiern, war so nicht geplant.

2020, zum 180. Jubiläum, wollten die Fröhlichs es schaffen: Alla Dooch Annafest. Doch das Coronavirus wirft die Pläne über den Haufen. „Es ist traurig“, sagt Roland Fröhlich am Telefon. Die Unterkunft in Forchheim hatte das Paar schon kurz nach dem Fest im vergangenen Jahr gebucht.

Auch Fröhlichs Bruder Detlef wäre mit von der Partie gewesen. Für ihn hat sein Bruder ein drittes Annafest-T-Shirt bestellt, nachdem er vergangenes Jahr zum ersten Mal Kellerwaldluft geschnuppert hatte. „Bei ihm war es exakt derselbe Krankheitsverlauf wie bei uns“, scherzt Roland Fröhlich: Seinen Bruder, der eigentlich ein Mittelmeer-Fan ist, zieht es seitdem gerne auch in fränkische Gefilde. Nach dem ersten Besuch ist auch er Annafest-Fan geworden.

Vom Kellerwald-Volksfest erfahren haben die Fröhlichs vor Jahren im Fernsehen. „Hier müssen wir hin“, dachten sie sich. Eher spontan haben sie dann einige Zeit später tatsächlich auf einer Tour durch Franken in Forchheim halt gemacht.

Der Zufall meinte es gut mit den Fröhlichs, denn bei ihrem ersten ungeplanten Besuch in der Stadt lief das Annafest gerade auf Hochtouren. Seitdem war es um die Brandenburger geschehen. Eine große Liebe war entstanden. Eine, die sie seitdem jährlich nicht nur im Sommer nach Forchheim führt. Auch der Weihnachtsmarkt gehört zum festen Ausflugsprogramm der Familie. „Spätestens dann sind wir wieder in Forchheim.“ Eine wahre Liebe lässt sich eben auch in Zeiten von Corona nicht kleinkriegen.

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