Gastronomie im Aufwind

Burg Gößweinstein: Schänke, Castelwalk und im Ort eine Rösterei

19.5.2021, 19:21 Uhr
Burg Gößweinstein: Schänke, Castelwalk und im Ort eine Rösterei

© Foto: Thomas Weichert

Auf der Burg soll nächstes Jahr die Burgschänke aus dem Jahr 1964 mit 36 Sitzplätzen wieder eröffnet werden und im oberen Burghof wird eine Außengastronomie mit zirka 82 Sitzplätzen entstehen. Zeitgleich soll der "Castelwalk", ein Laufsteg aus Stahl und Glas, als neue Tourismusattraktion an die Burgmauer Richtung Wiesenttal angebaut werden.

Außerdem beantragte Dr. Harald Knerer den Bau eines Mehrfamilienhauses mit Artzpraxis in der Badangerstraße. Diese Praxis soll die derzeit in Pottenstein praktizierende Ärztin Dr. Gabriele Brütting betreiben. Dies waren die Hauptthemen im Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats. Er stimmte einstimmig und ohne große Diskussion den Plänen zu.

Burgschänke vor über 15 Jahren geschlossen

Für Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) eine große Freude, denn es werde nicht nur der Ortskern wieder mit Leben erfüllt sondern auch die ärztliche Versorgung langfristig gesichert. Laut Burgverwalter Thomas Pleiner soll im Zuge der Baumaßnahmen des Castelwalks die Burgschänke mit großräumiger Außengastronomie wieder eröffnet werden. Der ehemalige Burgherr Gilbert Freiherr von Sohlern hatte die Burgschänke 1964 eröffnet, vor über 15 Jahren musste sie dann geschlossen werden.

Um dieses Vorhaben zu ermöglichen muss der zweite Rettungsweg wieder hergestellt werden. Eigentlich müssten für eine bewirtschaftete Fläche von rund 200 Quadratmetern mindestens 20 Stellplätze nachgewiesen werden. Die Räte entschlossen sich aber, auf den Nachweis im Burgvorhof zu verzichten, weil die Zufahrt für den motorisierten Verkehr gesperrt ist und gegebenenfalls ein Ausbau der sehr engen Burgzufahrt notwendig wäre.

Mitnahmeeffekt für lokale Geschäfte

Zudem werde die Verkehrsfläche vor dem Burgeingang für Rettungsfahrzeuge benötigt und außerdem sei die Burg ja schon ein beliebtes Ausflugsziel. Laut Zimmermann müsste die Burgbesitzerfamilie aber etwa fünf Parkplätze von der Gemeinde am Friedhofsparkplatz ablösen.

Der Vorteil der Lage der Burg sei im Vergleich zur Burg Pottenstein, dass die Besucher durch den Ort laufen müssen um zur Burg zu kommen. Dies führe laut Pleiner zu Mitnahmeeffekten bei den ortsansässigen Geschäften.

Neue Kaffeerösterei

Bis April 2016 betrieb der Behringersmühler Bäckermeister Dietmar Brandes seine Bäckereifiliale in der ehemaligen Bäckerei Hümmer am Marktplatz. Seitdem stand der Laden in der Balthasar-Neumann-Straße 3 leer. Der neue Besitzer will darin eine Kaffeerösterei mit Verkaufs- und kleinem Gastraum eröffnen. Im Kellergeschoss ist ein Kaffeelager und im Erdgeschoss der Röstraum mit WC und kleinem Gastraum geplant. Auf den Nachweis von vier Stellplätzen wird auch hier verzichtet.

Zugestimmt wurde auch dem Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit vier Wohneinheiten, einer Doppelgarage und 17 Stellplätzen in einer Baulücke der Badangerstraße auf dem ehemaligen "Hümmer-Acker". Einige Befreiungen sollen erteilt werden. Die neue Arztpraxis wird barrierefrei im Erdgeschoss erreichbar sein.

Mit 4:2 Stimmen wurde diesmal der Errichtung eines Pferdestalls mit landwirtschaftlicher Gerätehalle, einem Heulager und einem Dixiklo sowie einer Pferdekoppel, eines Paddocks, eines Paddocktrails und einem Reitplatz im Außenbereich der Gemarkung Wichsenstein zugestimmt. 2019 hatten es die Räte noch abgelehnt. Georg Bauernschmidt (SPD) und Maximilian Sebald (JuF) stimmen auch diesmal dagegen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare