Bürger kommen beim Bahn-Ausbau zu Wort

4.9.2014, 17:28 Uhr
Bürger kommen beim Bahn-Ausbau zu Wort

© Iannicelli

Anfang des Jahres lagen die Pläne des viergleisigen Ausbaus der Bahntrasse durch Forchheim im Bauamt aus. Schon zuvor hatte es viel Wirbel und Unmut um die Bahn-Pläne gegeben, der äußerte sich schließlich in 900 Einwänden, die Bürger gegen das Projekt formuliert und an die Regierung von Oberfranken geschickt haben.

Gemeinsam mit den Trägern öffentlicher Belange kommt man so auf eine Zahl von rund 1300 Argumenten gegen die jetzigen Pläne. In der kommenden Woche werden nun alle diese Argumente in der Jahnhalle (siehe Kasten unten und Kurz Gefragt links) noch einmal diskutiert. Die meisten der Einwände drehen sich um das Thema Lärmschutz, der Forchheimer von der Augrabensiedlung bis in die Jean-Paul-Straße umtreibt. Aber auch die Gestaltung des S-Bahn-Haltes in Kersbach, der Abriss der Piastenbrücke, die Abgabe von Grundstücken entlang der Bahnstrecke, neuer S-Bahn-Halt Forchheim-Nord oder die Unterführung in Eggolsheim gaben Anlass, einen Einwand zu schreiben. Allein die Stadt Forchheim hat knapp 70 Seiten formuliert.

Alles muss abgefragt werden

Ein paar tausend Seiten seien es insgesamt, so Oliver Hempfling, Pressesprecher der Regierung von Oberfranken, die den Erörterungstermin durchführt. Nördlich von Bamberg, bei Lichtenfels, hat die Regierung bereits einen solchen durchgeführt. Mehr als 2000 waren es damals. Die Relation sei aber schwer einzuschätzen, schon weil sich viele Einwendungen um dasselbe Thema drehen könnten.

Auf jeden Fall werde jeder gehört. Und auch wenn jemand während des einwöchigen Erörterungstermins nicht in die Jahn-Halle kommen kann, werde sein eingegebener Einwand erwähnt. Er wird auch weiterhin gültig sein. Abschließend entscheiden wird dann das Eisenbahnbundesamt und einen Planfeststellungsbeschluss treffen.

„Es gibt da keine Tagesordnung“: Zum Ablauf des Erörterungstermins kann Hempfling wenig sagen, der liege in der Hand des jeweiligen Verhandlungsleiters und sei schwer zu planen. „Wahrscheinlich wird man versuchen, Themenkomplexe zusammenzufassen. Und dann abfragen, wer dazu etwas sagen will.“

Otwin Schneider will auf jeden Fall etwas sagen. Der Sprecher der Bürgerinitiative Forchheim-Nord engagiert sich für mehr Lärmschutz und hofft, neue Einwände vorbringen zu können. Zudem sollen möglichst viele Bürger kommen, um „Flagge zu zeigen“ und die eigenen Forderungen deutlicher zu machen.

Schneiders zweites großes Thema ist der S-Bahn-Halt Forchheim-Nord. Am heutigen Freitag, 5. September, um 14.30 Uhr trifft er sich mit dem Grünen Landtagsabgeordneten Markus Ganserer und der Kreisrätin Lisa Badum am Bahnhof Forchheim. Nach der Zusage durch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann will man den politischen Druck aufrecht erhalten.

Der Erörterungstermin zum Trassenausbau findet am Montag, 8. September, in der Forchheimer Jahnhalle statt. Beginn ist täglich um 10 Uhr, Ende voraussichtlich gegen 18.30 Uhr. Einlass ist ab 8.30 Uhr.

Am Montag wird das Vorhaben durch die Bahn vorgestellt und damit begonnen, Gemeinden, Träger öffentlicher Belange und Verbände zu hören, dies setzt sich am Dienstag fort. Von Mittwoch bis Freitag werden Einwände von Privatpersonen diskutiert. Diese können aber auch schon am Montag oder am Dienstag kommen. Zur Teilnahme ist es nicht notwendig, einen Einwand formuliert zu haben (siehe Kurz Gefragt links). Außerdem ist es möglich, einen schriftlich Bevollmächtigten zu schicken.

Bei Bedarf wird der Erörterungstermin am Montag, 15. September, zu denselben Zeiten wie in der Vorwoche fortgesetzt.

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