Gemeinde ist einiges "sauer aufgestoßen"

Campingplatz bei Erlebnispark Schloss Thurn geplant: Gemeinde Hausen lehnt ab

22.9.2021, 18:18 Uhr
Die Parkbetreiber von Schloss Thurn planen, in unmittelbarer Nähe zum Erlebnispark – gleich hinter dem Vergnügungspark für Familien - auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern einen Campingplatz zu errichten.

© Foto: Julian Hörndlein Die Parkbetreiber von Schloss Thurn planen, in unmittelbarer Nähe zum Erlebnispark – gleich hinter dem Vergnügungspark für Familien - auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern einen Campingplatz zu errichten.

In Abwesenheit für den verhinderten ersten Bürgermeister Bernd Ruppert (CSU), hielt Hausens dritter Bürgermeister Johannes Stadter (JB) die jüngste Bauausschusssitzung ab - und hatte gleich eine nicht einfache Pflicht zu erledigen.

Die Gemeinde Hausen musste nämlich im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange Stellung zu den Plänen der Betreiber des Erlebnisparks Schloss Thurn beziehen, gleich hinter dem Erlebnispark einen Campingplatz zu errichten. Der Bauausschuss lehnte die Projektidee überraschend ab.

Sauer aufgestoßen: Frist zu Haupturlaubszeit der Verwaltung

In der Gemeinde ist man verstimmt über die kurzfristige Auslegungsfrist für die 7. Änderung des Flächennutzungsplanes der Nachbargemeinde Heroldsbach. Daraus machte man auch in der öffentlichen Bauausschusssitzung keinen Hehl. Konkret geht es um die Bereiche „Erlebnispark Schloss Thurn“ und „Steigweg“. Am 14. Juli beschloss der Gemeinderat Heroldsbach, den besagten Flächennutzungsplan zu genehmigen und die Träger öffentlicher Belange und die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Verfahrens zu beteiligen.

Die Parkbetreiber planen, in unmittelbarer Nähe zum Erlebnispark – gleich hinter dem Vergnügungspark für Familien - auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern einen Campingplatz zu errichten. Sauer aufgestoßen sei, so dritter Bürgermeister Johannes Stadter (JB), dass die Frist zur Stellungnahme gerade in die Haupturlaubszeit der Verwaltung gefallen sei: 2. August bis 2. September. Eine Bitte zur Fristverlängerung sei nicht gewährt worden. „Eine gute Zusammenarbeit sieht anders aus“, beanstandete Stadter das Verhalten der Nachbarkommune.

"Dürftige Informationen": Wie werden die Themen Abwasser und Verkehr geregelt?

Die Informationen, die man zum Projekt Campingplatz erhalten habe, seien dürftig gewesen und deswegen – so sehe er das – sei es auch schwer, „dem Ganzen“ zuzustimmen. Es gehe aus den Planungen nicht hervor, wie viele Campingplätze neu entstehen sollten, wie man von Seiten der Gemeinde Heroldsbach beabsichtige, die Themen Wasser, Abwasser und Verkehr zu regeln. In das sprichwörtlich gleiche Horn stieß Thomas Schmitt (UWG). „Was soll dort überhaupt genau passieren?“, hinterfragte er die Projektidee.

Gerlinde Kraus (SPD) fühlte sich auch unzureichend informiert. Ein Campingplatz mit 40.000 Quadratmetern sei bezüglich der Fläche rund ein Hektar größer als das Hausener Baugebiet Lohe V. Schon alleine wegen der Größe und der vielen ungeklärten Fragen dürfe man der Änderung in der vorgelegten Form nicht zustimmen, so Kraus. Die SPD-Gemeinderätin schob aber noch die Frage nach, ob – nachdem die Frist zur Stellungnahme ja bereits abgelaufen sei – eine ablehnende Stellungnahme der Gemeinde Hausen überhaupt noch Sinn mache. Stadter sagte, dass man immer noch reagieren könne, da es sich hier nur um einen Vorentwurf handele, der vorgelegt wurde.

„Alleine die Wahl des Auslegungszeitraums zeigt, wie man von Seiten der Gemeinde Heroldsbach um eine gute Zusammenarbeit bemüht ist“, legte ein über das Thema sichtlich verärgerter dritter Bürgermeister nach. Bei der anschließenden Abstimmung beschloss der Bauausschuss einstimmig, die vorgelegte Entwurfsplanung abzulehnen. Begründet wurde dies mit den fehlenden Informationen über die Abwasser- und Wasserversorgung. Außerdem wird ein erhöhter Verkehrsfluss befürchtet. Weiter hätte man gerne konkrete Einzelheiten – zum Beispiel wie viele Campingstellplätze entstehen sollen – gewusst, so Stadter.

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