CSU Forchheim mit „fränkischem Wellenbrecher“

22.1.2017, 17:33 Uhr
CSU Forchheim mit „fränkischem Wellenbrecher“

© Foto: Roland Huber

Ohne dem Forchheimer CSU-Fraktionschef Udo Schönfelder zu nahe treten zu wollen: Die Wortgewalt von Herrmann besitzt er nicht. Aber es war wohl kein Zufall, dass Schönfelder sich erst bei befreundeten Gruppen wie der Junge-Bürger-Fraktion mit ihrem Vorsitzenden Ulrich Schürr bedankte und sich dann dem Thema einer „Roten Achse“ widmete. Bekanntlich hat der Sozialdemokrat Uwe Kirschstein im März 2016 den Forchheimer OB-Posten erobert und die Achse von Rathäusern in SPD-Hand im Regnitztal komplementiert. „Geprägt ist die Politik aber noch immer von einer anderen Farbe“, betonte Schönfelder, nämlich von der schwarzen. Insofern machte der Dank an die Jungen Bürger, die ein Mosaikstein einer konservativen Mehrheit im Stadtrat darstellen, durchaus Sinn.

Der Fraktionsvorsitzende der CSU nannte in seiner Begrüßungsrede ein Beispiel, wo Kirschsteins Politik im Stadtrat scheitern könnte: die Reform des Baulandmodells. Bei einem „eigentumsfeindlichen Bauzwang“ wie der neue OB ihn wolle, so Schönfelder, werde die CSU nicht mitmachen. Man müsse mehr Bauland ausweisen und dürfe zugleich Kersbach nicht „überhitzen“, indem man hier zu viele Häuser bauen lässt.

„Fels in der Brandung“

Den Bogen von solch lokalen Mikrothemen zu den Makro-Themen wie Terrorismus und innerer Sicherheit schlug Gastredner Joachim Herrmann. Schönfelder hatte ihn als „Fels in der Brandung“ sowie „fränkischen Wellenbrecher“ angekündigt.

Der „Fels“, beheimatet im nahen Erlangen, legte wortgewaltig los. Herrmann sprach von der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands und insbesondere Bayerns, was man auch in Forchheim spüre: „2,6 Prozent Erwerbslosenquote, das war nicht immer so. Darauf kann man auch mal ein bisschen stolz sein.“

Als wichtige Investition in die Zukunft sah er den Lärmschutz an der A 73 für „fast 15 Millionen Euro“ sowie den Ausbau von ICE und S-Bahn samt Haltepunkt Forchheim-Nord. Ohne den ICE, betonte Herrmann, sei der S-Bahn-Bau nicht in dieser Art und Weise möglich gewesen. 2018 werde der viergleisige Schienenstrecke bis Forchheim reichen.

Für seinen Ruf nach rigorosen Grenzkontrollen erhielt er im Forchheimer Pfarrheim von Verklärung Christi lauten und langen Beifall: Wenn ein Geschäftsmann nach Deutschland ohne Pass einreisen wolle, dann gehe das nicht. „Warum soll etwas anderes für Flüchtlinge gelten?“, fragte Herrmann.

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