Darmkrebs: Früherkennung ist lebensrettend

8.3.2021, 15:34 Uhr
Darmkrebs: Früherkennung ist lebensrettend

© Ralf Rödel

Nach Prostata- und Brustkrebs sind bösartige Neubildungen des Dickdarms und des Mastdarms die zweithäufigste Krebserkrankung laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch Institut. Deutschlandweit erkranken jährlich 73 000 Menschen an dem Karzinom, das im Dickdarm und/oder im Mastdarm entsteht und 95 Prozent aller bösartigen Darmtumore ausmacht.

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebstodesursache. Gschossmann erklärt in einer Mitteilung: "Bei vielen wird das Karzinom erst diagnostiziert, wenn es sich schon in fortgeschrittenen Stadien befindet. Leider gibt es keine charakteristischen Symptome. Patienten klagen über allgemeine Beschwerden oder Änderung der Stuhlgewohnheiten, so dass viele sich zu spät untersuchen lassen. Einige leiden auch an Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Müdigkeit oder Leistungsminderung."

Polypen werden entfernt

Im Wachstumsstadium III und IV liegt die Wahrscheinlichkeit des Patienten die nächsten fünf Jahre zu überleben bei rund 60 Prozent beziehungsweise acht Prozent. Karzinome entwickeln sich fast immer aus Wucherungen, die sich in der Schleimhaut des Dickdarms bilden, sogenannten Darmpolypen. Aber nicht alle Polypen entwickeln sich zu einem Krebs – und wenn, dauert es viele Jahre. Eine Möglichkeit zur Vorbeugung ist die Darmspiegelung (Koloskopie), bei der Polypen entfernt werden können. Die Darmspiegelung stellt die wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs dar.

In der Regel kann die Darmspiegelung als ambulante Untersuchung durchgeführt werden. Gastroenterologe Gschossmann untersucht dabei den Darm mit Hilfe eines schlauchartigen Instruments, dem Endoskop. Während der Untersuchung können die Polypen entfernt werden und so die Entstehung des Kolonkarzinoms drastisch reduziert werden. "Die Vorsorgekoloskopie ist der Goldstandard der Vorsorgeuntersuchungen", erklärt der Mediziner und empfiehlt, diese gemäß der Vorsorgeempfehlungen durchführen zu lassen.

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