Kundgebung im TSV-Stadion

"Das ist eine Provokation!": Wieder Warnstreik der Metall- und Elektroindustrie in Ebermannstadt

vnp

16.11.2022, 16:29 Uhr
Der Warnstreik geht weiter: Jetzt fand im Stadion des TSV Ebermannstadt eine Kundgebung statt.

© Berny Meyer Der Warnstreik geht weiter: Jetzt fand im Stadion des TSV Ebermannstadt eine Kundgebung statt.

"Mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen folgten trotz schlechtem Wetter dem Aufruf der IG Metall Bamberg", heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Bevollmächtigte der IG Metall Bamberg, Martin Feder, begrüßte die Beschäftigten mit einem Bericht zu den bisher gelaufenen Verhandlungen mit dem bayerischen Arbeitgeberverband: "In jetzt vier Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber es nicht für nötig befunden, uns eine bezifferte Tabellenerhöhung vorzuschlagen. Auf dem Tisch liegen 3000 Euro Einmalzahlung bei einer Laufzeit bis Frühjahr 2025. Die letzte Tabellenerhöhung gab es Anfang 2018 - es gäbe also dann mehr als sieben Jahre keine Lohnerhöhung mehr. " Das sei kein Angebot, so Feder: "Das ist eine Provokation!"

Auch aus der Vogelperspektive deutlich: Acht Prozent mehr Gehalt sind gefordert.

Auch aus der Vogelperspektive deutlich: Acht Prozent mehr Gehalt sind gefordert. © IG Metall Bamberg

IG Metall Gewerkschaftssekretär und Betriebsbetreuer von Kennametal Marcel Adelhardt sprach zur versammelten Mannschaft: "Gerade nach den immensen Belastungen der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden, zurückhaltenden Tarifabschlüssen 2020 und 2021 ist das ein Schlag ins Gesicht für die Belegschaften. Acht Prozent sind gefordert und auch volkswirtschaftlich verantwortungsvoll, wenn man bedenkt, dass das Bruttoinlandsprodukt in unserem Land zu 50 Prozent vom privaten Konsum und unserer Kaufkraft abhängt. Dazu sollten wir uns aber auch noch etwas kaufen können."

Die Betriebsratsvorsitzenden von Kennametal und BorgWarner, Thomas Bauernschmitt und Manuela Knaus, berichteten von der guten wirtschaftlichen Lage in ihren Unternehmen. Die Auslastung sei gut, die Auftragsbücher voll, die Belegschaften hätten kein Verständnis für das Verhalten der Arbeitgeberseite. Bauernschmitt.

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