Das lateinische Forchheim gibt es jetzt auch übersetzt

8.10.2017, 19:00 Uhr
Das lateinische Forchheim gibt es jetzt auch übersetzt

© Elisabeth Görner

Drei Jahre lang hat Studiendirektor Friedbert Stühler vom Herder-Gymnasium mit seinen Lateinschülern Vorarbeit geleistet. Die Entdeckungen der Schüler mündeten in drei Monaten zu einem kleinen, aber äußerst inhaltsreichen, verlockenden Buch - "Latinitas Vorchheimensis".

Große Begeisterung

Besonders erscheint, dass die Schüler freiwillig an dem Projekt gearbeitet haben und dabei keine gute Schulnote im Blick hatten. Als Stühler ihnen von seiner Idee erzählte, war die Resonanz zunächst nicht besonders groß, aber nach der gemeinsamen Besichtigung des Konrad-Denkmals vor der Martinskirche meinte ein Mädchen: "Wir können daraus eine App machen." Ab diesem Zeitpunkt war die Begeisterung ungebrochen.

Die Schüler mussten fortan recherchieren und ihre Erkenntnisse schriftlich zusammenfassen. Immer wieder trafen sich die Nachwuchsforscher am Nachmittag, um sich über das Projekt zu besprechen.

Die Fotos für das Buch erstellten Julian Lüttich und Stühler selbst. Die anderen am Werk beteiligten Schüler sind: Ann-Kathrin Kühn, Katharina Schmid, Marie Mölkner, Elena Becher, Helena Dippold, Alina Nagengast, Samuel Holzmann, Dominic Kloos, Johannes Weidt und Jonathan Weidt.

Zeitreise durch die Stadt

Viele von ihnen waren bei der Präsentation anwesend. Ohne Sponsoren wäre das Projekt nur schwer denkbar gewesen, hieß es bei der Vorstellung. Finanziell unterstützt hat die Idee der Freundeskreis des Herder-Gymnasiums und der Rotary Club Forchheim, dessen ehemaliger Präsident Rudolf Schifferer zur Buchvorstellung erschienen war. Auch die Sparkasse Forchheim hat finanziell geholfen.

Im Buch wird der Leser über die lateinische Inschrift im Sockel des Denkmals vor dem Hauptgebäude der Sparkasse in der Klosterstraße aufgeklärt. Weiter geht es zum Altartisch der Kirche Verklärung Christi, zurück über die Widmungsworte im oberen Teil des Nürnberger Tores aus dem Ende des 17. Jahrhunderts bis hin zu den noch älteren lateinischen Inschriften, die in der Kaiserpfalz zu finden sind.

Kein Latein-Genie

Ein Latein-Genie braucht der Leser nicht zu sein. Im Buch stellen die Schüler das lateinische Forchheim übersetzt und nachvollziehbar auch für den sprachlichen Laien dar. Hilfreich ist dabei auch die ansprechende und übersichtliche grafische Gestaltung des Buches wofür der Bamberger Künstler und Designer Axel Duckstein verantwortlich war. Den Druck hat die Forchheimer Buchdruckerei Streit übernommen.

"Latinitas Vorchheimensis" verdient viele Liebhaber. Die Geschichte Forchheims lässt sich mit der Publikation noch einmal durch eine sehr spezielle und interessante Brille betrachten.

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