Das Radfahren könnte in Forchheim besser organisiert sein

2.9.2019, 14:51 Uhr
Das Radfahren könnte in Forchheim besser organisiert sein

© ADFC Forchheim

Deutlich größere Anstrengungen der Stadt sind nötig, um Forchheim zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen. Darin waren sich nach eigenen Angaben die Forchheimer Grünen (FGL) und die Vertreter des ADFC Forchheim bei einem Informationsaustausch einig. Dringenden Nachholbedarf gebe es bei der gesamten Radinfrastruktur, also bei Radwegen, Ampelschaltungen vor allem an den Hauptverkehrsstraßen sowie bei Abstellmöglichkeiten für Räder. Unabhängig von den Forderungen aus der Kommunalpolitik haben sich die Nordbayerischen Nachrichten im Sommer mit dem Fahrrad in der Stadt umgesehen und die Frage gestellt, wie fahrradfreundlich die Stadt ist und an welchen Stellen es Nachbesserungsbedarf gibt.

Thema des Treffens waren insbesondere die Kreuzungsbereiche rund um den Bahnhof, die Hainbrunnenstraße, die Adenauerallee und die Bayreuther Straße.

Radler fahren trotzdem

Die Situation dort, so die übereinstimmende Einschätzung, sei für Fahrradfahrer/innen unbefriedigend und oft gefährlich. "Wie viele andere fahren wir hier aus Überzeugung trotzdem", berichtete FGL-Sprecher Emmerich Huber. "Aber eine gute Verkehrspolitik ist das nicht, wenn hier tatsächlich nur Hardcore-Radler/innen unterwegs sind." Ziel müsse es sein, deutlich mehr Menschen das Umsteigen aufs Fahrrad attraktiv zu machen.

Während sich in diesen Kreuzungsbereichen die Stadt unter anderem beim Straßenbauamt Bamberg für die Änderung der Ampelschaltungen pro Fuß- und Radverkehr einsetzen müsste, gäbe es andere Maßnahmen, die nach Meinung der Fraktionsvorsitzenden und OB-Kandidatin Annette Prechtel die Stadt selbst schnell und relativ einfach verbessern könnte.

Beispielsweise seien das die Erneuerung vieler Markierungen, das Abfräsen von Bordsteinkanten oder auch die Montage von Spiegeln an der Unterführung der Adenauerallee auf Höhe des Friedhofes. Die FGL sprach sich außerdem dafür aus, dass die/der von Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) angekündigte Radverkehrsbeauftragte mit ausreichend Arbeitszeit und dem nötigen Budget ausgestattet wird, um Forchheims deutlichen Nachholbedarf in Sachen fahrradfreundliche Kommune auch wirksam anzupacken.

"Es sind dicke Bretter zu bohren"

"Da sind dicke Bretter zu bohren", so Prechtel im Hinblick auf die nötige Überzeugungsarbeit gegenüber dem Straßenbauamt. Zudem drohe mit dem Umbau und zeitweiligen Wegfall der Piastenbrücke ein Verkehrschaos. "Da gilt es, den Fahrradverkehr sicher durchzuführen." Weil außerdem die Fahrradstellplätze am Bahnhof ebenso wenig ausreichten wie in der Innenstadt, gebe es mehr als genug zu tun "Wir brauchen deshalb nicht nur neue Titel für bereits ausgelastete Verwaltungsmitarbeiter, sondern echte Ressourcen in diesem Bereich", meinte Prechtel mit Blick auf den/die Radverkehrsbeauftragte.

Und, schon aus Gründen des Klimaschutzes, für den mittlerweile auch viel mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen wollen, brauche es in Forchheim "einen anderen Geist pro Radverkehr", wie FGL-Stadtrat Gerhard Meixner formulierte.

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