Das T-Shirt zum Fest ist fast ausverkauft

23.7.2012, 14:00 Uhr
Das T-Shirt zum Fest ist fast ausverkauft

© Ralf Rödel

„Die Leute reißen uns das T-Shirt aus der Hand“, sagt Raab. Verkauft wird es beim Stand des Tabakladens Hocke gegenüber dem Riesenrad und am Rappen-Keller. Einige Keller, so Raab, haben Spezialdrucke mit ihrem Emblem geordert und kleiden damit ihre Kellner ein. Das Jubiläums-Shirt verlässt die bisherige Linie, kommt dafür aber umso besser an, glaubt Raab.

Als „King Alladooch“ betreibt der Pinzberger Schulleiter aus Forchheim seit zwölf Jahren eine beliebte Webseite. Hier ist auch die Geschichte des T-Shirts nachzulesen. Zum ersten Mal verzichtet Raab in diesem Jahr auf ein Motto. Stattdessen sind, abgestimmt auf die Generation App, vier Farbfelder zu sehen, von denen drei das Wesentliche des Annafestes symbolisieren: Essen (Breze), Trinken (Maßkrug), Riesenrad fahren. Wer genau hinsieht, entdeckt noch den Frankenrechen als Chiffre für die regionale Verankerung. Das vierte Feld ist dem Markenzeichen des Erfinders vorbehalten: das Lebkuchenherz mit dem Schriftzug „Alla Dooch Annafest“.

Die Smartphone-Optik kommt an, sagt Raab: „Es gibt Leute, die deuten am Kassenhäuschen nur noch auf das entsprechende Feld auf ihrem T-Shirt und halten drei Finger in die Höhe — das heißt dann: drei Mal Riesenrad fahren.“ Die Entwürfe für die Illustrationen zeichnet Raab seit jeher selbst. Die trägt er dann zu dem Grafiker Olli Lotz und zusammen entwickeln sie am Computer das endgültige Design.

Weniger gut angekommen war im vergangenen Jahr der hoch gehaltene Daumen im Comic-Stil des amerikanischen Pop-Art-Pioniers Roy Lichtenstein. Die wenigsten konnten mit dem Namen und dem Werbespruch „Annafest meets Lichtenstein“ etwas anfangen, so Raab. Das bemerkte er aber erst später. Handfester geraten waren die Motti der Jahre zuvor.

„Ja, mir könna“

„König sein“ (Forellen mit Krone) nahm Bezug aufs Königsbad. Auf Barack Obama und seinen Slogan „Yes, we can“ ging Raab 2009 mit „Ja, mir könna“ ein. An Hape Kerkelings Bucherfolg „Ich bin dann mal weg“ erinnerte der Spruch „Ich bin dann mal hier“, gedruckt auf den 2008 erstmals gezeichneten Kellerplan mit dem eigens erfundenen Bierkrug „Konni“.

An 2007 erinnert sich Raab besonders gern. Damals prangte auf dem T-Shirt die Silhouette des Kellerwaldes, im Hintergrund ragte das Riesenrad in die Höhe, während vorne der Schriftzug „Kellerwald“ im Stile der Lettern von „Hollywood“ ein gewisses Glamour ausstrahlte.

Andere Illustrationen knüpften wieder an Großereignisse wie Fußball-Weltmeisterschaft, Bundestagswahl oder Olympische Spiele an. Das beziehungsreiche Motto „All you need is... Annafest“ wiederum stieß bei monolingualen (einsprachigen) Festbesuchern auf Vorbehalte: „Wo bleibt des Fränggische?“ In diesem Jahr jedenfalls regiert die Zeichensprache, offenbar mit viel Erfolg.

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