Der FFW Hallerndorf geht der Nachwuchs aus

9.1.2020, 20:00 Uhr
Der FFW Hallerndorf geht der Nachwuchs aus

© Roland Huber

30 Einsätze hatte die Freiwillige Feuerwehr Hallerndorf 2019 zu bewältigen. Fünf Mal rückten die Einsatzkräfte jeweils zu Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen aus, sechs Mal wurden Sicherheitswachen bei den Theatertagen geleistet, weitere 14 Einsätze verbuchte Kommandant Wolfgang Mönius bei der Jahreshauptversammlung unter "Sonstige Einsätze". "Es war ein eher ruhiges Jahr", bilanzierte Mönius. Die Probleme liegen anderswo.

788 Stunden leisteten die Aktiven in Übungseinheiten. Bei einer THL-Leistungsprüfung beteiligten sich Mitglieder aus fast allen Ortswehren. Eine ortsübergreifende Zusammenarbeit, die dem Kommandanten sehr am Herzen liegt.

Trotzdem habe er den Eindruck, dass die Zusammenarbeit von der Kreisbrandinspektion in dieser Form gar nicht gewollt werde, sagte Mönius: "Wir werden diesen Weg aber weiter beschreiten."

Auch seine Forderungen an die Gemeinde äußerte er klar: Neben einem neuen Feuerwehrgerätehaus und der Ersatzbeschaffung für den alten Mannschaftstransportwagen sei auch eine Ersatzbeschaffung für das in die Jahre gekommene Tanklöschfahrzeug dringend nötig. Zudem regte Mönius an, dass die Gemeinde die Kosten für den Erwerb eines Führerscheins, mit dem die großen FFW-Fahrzeuge bewegt werden dürfen, komplett übernimmt: "So ein Führerschein kostet zwischen 1800 und 2000 Euro", konkretisierte der Kommandant, "wir brauchen dringend Fahrer. Das ist Sache der Gemeinde".

Jüngst hätten aufgrund fehlender Fahrberechtigungen teilweise der Adjutant und er selbst als Kommandant die Fahrzeuge lenken müssen, was nicht "Sinn der Sache" sein sollte.

Vorsitzender Joachim Bauer hieß Bürgermeister Torsten Gunselmann und Kreisbrandmeister Harald Kraus willkommen. Der Bürgermeister dankte den aktiven Feuerwehrkräften für ihren Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit: "Es herrscht ein sehr gutes Miteinander in all unseren Ortswehren. Für die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft ist jede einzelne Wehr notwendig." Die Freiwilligkeit sei nur möglich, weil sich viele Bürger aktiv einbringen und diese kommunale Pflichtaufgabe ehrenamtlich ausführen, so der Gemeindechef.

Kreisbrandmeister Harald Kraus wies darauf hin, dass in vielen Wehren im Kreis die Aufrechterhaltung der Tagesalarmierung ein schwieriges Thema sei. Und Nachwuchs zu finden werde ebenfalls immer schwieriger.

Zuständig für die Jugendarbeit bei der Hallerndorfer Wehr ist Marcel Mönius. Er berichtete über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr zwölf Übungen absolvierte. Von den aktuell vier Jugendlichen rücken zum Jahresende allerdings zwei zu den Erwachsenen auf. Wenn keine Jugendlichen nachkommen, gibt es dann ab 2021 keine Jugendfeuerwehr in Hallerndorf mehr.

Keine Kommentare