Der Forchheimer Kinosommer 2020 hat begonnen

5.8.2020, 11:43 Uhr
Der Innenhof der Kaiserpfalz Forchheim: eine besondere Atmosphäre für den Fränkischen Kinosommer, der hier seit 2003 Gast ist.

© Patrick Schroll Der Innenhof der Kaiserpfalz Forchheim: eine besondere Atmosphäre für den Fränkischen Kinosommer, der hier seit 2003 Gast ist.

Yvonne Schmitt aus Hallerndorf ist froh, an diesem Abend im Innenhof der Kaiserpfalz Forchheim sein zu können. Die Temperaturen fühlen sich zwar nicht mehr sommerlich an, doch zumindest hält der Himmel, was die Wetter-App verspricht: kein Regen.

Der Auftakt des fränkischen Kinosommers in Forchheim ist temperaturtechnisch frisch, gefühlstechnisch aber herzenswarm. "Wir sind froh, dass Kulturveranstaltungen wie der Kinosommer wieder stattfinden", sagt die Besucherin aus Hallerndorf, die mit zwei Freundinnen das Open-Air Kinoerlebnis im Innenhof der Kaiserpfalz genießt. Freilich: So wie immer ist es beim Kinosommer 2020 nicht.

Die Besucher tragen Maske auf dem Weg zum Sitzplatz. Auch wer zur Toilette geht oder über das Einbahnstraßensystem frisches Popcorn, Snacks oder Getränke holt, muss sie tragen. Am Platz selbst ist mundschutzfreie-Zone, aber nur deshalb, weil zwischen den einzelnen Zuschauergruppen mindestens zwei Sitze Abstand das Gebot der Stunde sind. Das sind nicht die einzigen Neuerungen, die das Freiluft-Kinoerlebnis überhaupt erst ermöglichen.

Sommer stand auf der Kippe

Auch der Preis liegt mit 15 Euro pro Eintrittskarte inklusive eines Getränkgutscheins höher als sonst, sagt Organisator Mischa Salzmann. "Sonst hätten wir den Kinosommer 2020 nicht stemmen können." Passen normalerweise bis zu 200 Zuschauer in den Innenhof, sind es mit den Abstandsregeln nicht mehr als 120. Neben der Sparkasse Forchheim als langjährigem Partner sind auch die Stadtwerke Forchheim als Sponsoren neu mit an Bord. "Ansonsten wäre es schwierig gewesen, die Veranstaltung kostendeckend durchzuführen", sagt Salzmann. Die Arbeit und der technischen Einsatz blieben schließlich gleiche.

Seit 2003 dient die historische Fachwerkkulisse der Kaiserpfalz immer nach Ende des Annafestes für gut zwei Wochen als Kinosaal. "Diese Tradition wollten wir unbedingt nicht abreißen lassen." Vor der Station in Forchheim war Salzmann mit der Leinwand in Thiersheim, Selbitz und Bamberg zu Gast. Nach Forchheim folgen für wenige Tage Gastspiele in Neustadt bei Coburg, Lichtenfels und Strullendorf. Forchheim ist neben Bamberg die Stadt, in der die Leinwand am längsten verweilt.

An 14 Filmtagen flimmern die Szenen zwölf verschiedener Streifen in den Nachthimmeln hinein. Mit der deutschen Komödie "Das perfekte Geheimnis" ist der Kinosommer gestartet. Noch zwei Mal läuft der Film in Forchheim.

In dem Streifen treffen sich befreundete Pärchen zum Abendessen und starten dabei ein gewagtes Experiment: über den Abend muss jeder sein Handy auf den Tisch legen. Jede eingehende Nachricht, jeder eingehende Anruf wird von allen mitgelesen oder mitgehört. Im Laufe des Abends offenbaren sich überraschende Geheimnisse. Die Geschichte nimmt rasant Fahrt auf, Pausen zum Verschnaufen oder um sich zu langweilen gibt es über zwei Stunden kaum. Ungewohnt für eine deutsche Komödie, die thematisch stark an das legendäre Theaterstück und die Verfilmung "Gott des Gemetzels" erinnert.

Das Experiment der Münchner Freunde endet im Film dann auch in einem sozialen Gemetzel. Das ist der Drama-Anteil in der Komödie. Fazit: Sehenswert für alle mit schwarz-gefärbtem Humor.

Karten für den Kinosommer in Forchheim gibt es im NN-Ticketshop, Hornschuchallee 7, montags, mittwochs, samstags, von 8 bis 12 Uhr.

Verwandte Themen


Keine Kommentare