Der Poetry Slam in Igensdorf: Lokalmatadore gehen leer aus

17.2.2020, 15:18 Uhr
Der Poetry Slam in Igensdorf: Lokalmatadore gehen leer aus

© Foto: Rolf Riedel

Selbstgeschrieben sollen sie sein die Texte, ein festes, vorgegebenes Zeitlimit soll eingehalten werden, keinerlei Requisiten sind erlaubt und "Respect the Poets" soll eingehalten werden.

Das muss man dem Publikum in Igensdorf nicht erst klarmachen, nachdem der Alternative Kultur-Verein Igensdorf den Poetry Slam nunmehr schon zum siebten Mal veranstaltet hat und erneut in der Aula der alten Schule auf ein voll besetztes Auditorium blicken konnte.

Nachdem Michael Jacob, der alle bisherigen Veranstaltungen moderiert hatte, ein "Sabbatical" einlegen wollte, stand er in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Für ihn konnten die Veranstalter Maron Fuchs, die fränkische Slam-Meisterin gewinnen, die diesmal die Moderation. Zusammen mit Ines Strohmeier aus dem Walsertal, die Fuchs als Co-Moderatorin mitgebracht hatte, gelangen zwei ansprechende einleitende Auftritte, die Lust auf mehr machten.

Da war Theresa, die es als "Eisbrecher" sicher nicht einfach hatte und alles über Rolltreppen erzählte, oder Bert, der vom Feuerwehrschlauch traumatisiert war und Nils, der Märchen erzählte.

Elisabeth schrammte so "eben" an den täglichen Problemstellungen vorbei, Igensdorfs Lokalmatador Jürgen Gajowski outete sich als "Gretaner" und Thomas versetzte sich ins 4. Jahrhundert vor Christus und inviewte Sokrates. Sylvia Hubele aus Heroldsbach vertrat ebenfalls die Region und zeigte viel Verständnis für den biblischen Noah.

Steven aus Erlangen erreichte mit seinem Faible für die Avocados mit Nils und Thomas aus Rosenheim die Endrunde. Natürlich waren Klimaschutz und die inzwischen viel geschmähte Greta die zentralen Themen.

In der letzten Runde konnte dann Steven, der das Nichtstun in einem ganz neuen Licht erscheinen ließ, die Publikumsgunst, die mit Pfiffen und frenetischem Klatschen zum Ausdruck kam, für sich gewinnen. Der Preis — ein Six-Pack einer nachbarlichen Brauerei für den Gewinner — war doch ein bisschen kärglich für die aufgewandten Bemühungen.

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