Deutsche "Brauerei des Jahres" kommt aus Forchheim

4.6.2020, 17:17 Uhr
Deutsche

© Foto: Leo Hühnlein

Die Forchheimer waren sich ja schon immer sicher, dass ihre heimischen Biere die besten sind. Wenn es nach eingefleischten Fans geht, gibt es daran keinen Zweifel, unabhängig davon wessen Gerstensaft der vier einheimischen Brauereien gerade im Krug schwenkt.

Einige Wettbewerbe des Hopfen- und Malzgewerbes gibt es, bei denen Fachleute die Getränke unter die Lupe nehmen und nach Parametern wie Geschmack, Farbe oder Schaum beurteilen. Einer davon ist die jährlich im April stattfindende "Frankfurt International Beer Trophy", die seit 2018 internationalen Brauereien offen steht.

Von 2600 Bieren auf dem ersten Platz

Die Forchheimer Brauerei Greif hat sich dabei gegen einige Konkurrenten durchsetzen können: Sie kann sich über mehrere Auszeichnungen und das Prädikat "bestes Bier des Wettbewerbs" für ihr Bockbier freuen. 2600 Weine, Biere und Spirituosen aus 39 Ländern nahmen teil, rund 805 wurden ausgezeichnet.

Christian Schuster junior, der sich die Geschäftsführung der familieneigenen Brauerei Greif mit seinem Vater Christian Schuster senior teilt, nahm in diesem Jahr erstmals mit mehreren Bieren an diesem Wettbewerb teil und war vom Ergebnis mehr als positiv überrascht: "Unser Lagerbier gewann Silber, das Leichtbier Gold."

Das Prädikat Großes Gold erhielten das Helle Weizen und Dunkle Weizen. "Der absolute Hammer war unser Bockbier. Es hat nicht nur Großes Gold gewonnen, sondern wurde auch zum besten Bier des gesamten Wettbewerbs gewählt. Ein Wahnsinn", sagt Schuster.

Auf der Webseite der Brauerei sind die Auszeichnungen der letzten Jahre aufgelistet. Dass es zahlreiche Wettbewerbe für Bier gibt und damit ebenso viele Unterschiede wie zum Beispiel bei Verbänden im Box-Sport, wo jeder seine eigene Weltmeisterschaft auskämpfen lässt, ist dem 33-jährigen Braumeister bewusst.

"Beste Brauerei Deutschlands"

Bei der "Berlin International Beer Competition" sei Greif-Bräu auch zur "Besten Brauerei Deutschlands 2020" gekürt worden. Da freut man sich sehr, wenn die eigene Handwerkskunst bei anderen so gut ankommt und man weiß, dass man gutes Bier braut."

Vater Christian Schuster sieht trotz der Annafest-Absage positiv in die Zukunft: "Mir ist nicht bange, weil mein Sohn immer wieder kreative Ideen aus dem Hut zaubert. Freilich freut es uns und sicher auch die anderen Forchheimer Brauereien, wenn die Einheimischen beim Bier patriotisch denken und sie bekommen ja für ihr Geld auch qualitativ hochwertige Braukunst."

Manchmal stutze man schon beim Blick in die bunten Prospektbeilagen der Vollsortimenter, die Bundle-Angebote mit zwei oder drei Kästen großer Industriebrauereien "als Dumpingpreis anbieten, um Kunden in die Läden zu locken". Privat- oder Familienbrauereien, wie es sie in Forchheim gibt, könnten in diesem mengengebundenen Preiskrieg nicht Schritt halten: "Entweder leidet die Qualität darunter, denn irgendwo müsste man ja was einsparen. Und was nützt ein günstiger Preis, wenn mir der Flascheninhalt nicht schmeckt?"

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