Die Kapelle auf dem Walberla wird erneuert

23.3.2019, 14:00 Uhr
Seit Jahren ist die Walburgiskapelle marode. Beim Termin vor Ort zeigte sich Pfarrer Michael Gehret mit der bisherigen Renovierung zufrieden.

© Franz Galster Seit Jahren ist die Walburgiskapelle marode. Beim Termin vor Ort zeigte sich Pfarrer Michael Gehret mit der bisherigen Renovierung zufrieden.

Der Frühling kündigt sich an. Darüber können sich Pfarrer Michael Gehret und die Kirchenverwaltung der Pfarrgemeinde St. Matthäus in Wiesenthau besonders freuen. Das Wetter kommt ihnen entgegen bei der überfälligen Renovierung der Walburgiskapelle auf dem Walberla. Man hatte das Projekt seit Jahren im Auge, wissend, dass ein beträchtlicher Aufwand zu treiben ist. Auch der Denkmalschutz ist zu berücksichtigen.

Ein Sturm wehte 2018 Ziegel vom Dach, es wurde das Ausmaß des Schadens im Dachbereich erkennbar. Die Kapelle steht zum Teil auf Fels, zum Teil auf aufgeschüttetem Material, was zu empfindlichen Rissbildungen im Mauerwerk führte.

Neue Latten bekommt das Dach der Walburgiskapelle. Im Anschluss deckt die Zimmerei Erlwein aus Schlaifhausen es mit Biberschwanzziegeln.

Neue Latten bekommt das Dach der Walburgiskapelle. Im Anschluss deckt die Zimmerei Erlwein aus Schlaifhausen es mit Biberschwanzziegeln. © Franz Galster

Im November 2018 wurden die Risse verpresst, das Mauerwerk stabilisiert und eine Drainage zur Trockenlegung des Fundaments angebracht. Der Winter bremste dann die Arbeiten. Im Gespräch mit Thomas Erlwein von der gleichnamigen Zimmerei in Schlaifhausen zeigte sich Pfarrer Gehret mit dem Fortschritt zufrieden.

Die letzten Wochen waren aufregend: Die Stürme und Wetterkapriolen entwickeln auf dem sogenannten heiligen Berg der Franken eine besondere Dynamik, verursachten aber glücklicherweise keine größeren Schäden. Erlwein erläuterte die umfangreichen Zimmerarbeiten. Der Dachstuhl wurde komplett überarbeitet, Teile ausgetauscht. Eisenbänder verbinden künftig die Giebelseiten und Seitenwände mit dem Deckengebälk. So soll ein stabiles Ganzes entstehen.

Bei der Vermessung, so Thomas Erlwein, stellten sie fest, dass sich der Turm um sechs Zentimeter zur Seite verlagert hatte. Er wurde neu ausgerichtet. Jetzt ist Erlwein mit seinen Leuten dabei, das Dach mit Biberschwanzziegeln zu decken.

Im Innern des Gotteshauses hat man die Holzdecke sorgfältig überarbeitet. Die Wände sind innen und außen abschließend komplett neu zu verputzen. Der Fußboden wird voraussichtlich so belassen.
Die Kirchentür zeigt noch Spuren eines früheren Einbruches. Überarbeiten oder neu ist hier die Frage. In jedem Falle soll sie ein Fenster erhalten, sodass der Besucher selbst bei verschlossener Tür künftig einen Blick ins Innere werfen kann. Alles in allem ist viel Handarbeit gefragt, Maschinen kommen nur sehr begrenzt zum Einsatz.

„In der dritten Generation beschäftigen wir uns mit dem Kirchlein, es begann mit meinem Opa 1966“, erinnerte sich Thomas Erlwein. 250.000 Euro, so Pfarrer Gehret, werden am Ende der Renovierung voraussichtlich als Kosten zu Buche stehen. Das Erzbistum Bamberg, die Oberfrankenstiftung, das Landesamt für Denkmalpflege, die umliegenden Gemeinden und nicht zuletzt die Kirchengemeinde Wiesenthau schultern das Projekt gemeinsam.

„Es gibt viele Sponsoren und großzügige Gönner“, sagt Gehret, „dafür sind wir unendlich dankbar. Wir brauchen sie aber auch, ohne sie ginge es nicht“. Im Juli 2019 ist die offizielle Wiedereinweihung geplant. Über das Mitwirken von Erzbischof Ludwig Schick würde man sich sehr freuen. Eingeladen ist er.

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