Die Tage dieser Linde in Forchheim sind gezählt

16.12.2017, 08:00 Uhr
Nach über 400 Jahren muss sie wohl weichen: Die Linde vor dem Burker Gasthaus zur Linde darf vermutlich doch gefällt werden.

© Hubert Bösl Nach über 400 Jahren muss sie wohl weichen: Die Linde vor dem Burker Gasthaus zur Linde darf vermutlich doch gefällt werden.

Das war der Sachstand zu Beginn der jüngsten Bauausschusssitzung des Stadtrates. Gerhard Meixner (FGL) und weitere Mitglieder sprachen von einem unsensiblen Vorgehen. Es gäbe doch gerade bei Linden die Möglichkeit mit Trägern und Hilfsgerüsten die Bäume zu sanieren, wie die in Kasberg oder in Effeltrich zeigten, so Meixner.

Die Burker Linde ist nach Manfred Hümmer (FW) ebenso „ortsbildprägend“ wie die genannten weithin bekannten Bäume. „Von außen erschient der Baum vital“, war er sich sicher – hatte er doch erst in dieser Woche darunter geparkt. Daraus leitete er eine Vorsichtsmaßnahme ab: „Wenn die Linde akut gefährlich ist, müsste der Parkplatz, in den sie hineinragt, gesperrt werden.“

Meixner frotzelte: „Ich verleihe gern die Ketten, mit denen wir uns an die Linden am Paradeplatz festgebunden haben.“ Die Fällaktion vor dem Umbau des Platzes und auch die der Pappeln an der Bahnlinie auf dem ehemaligen Seltsamgelände waren die Fixpunkte, die letztlich zur Gründung der Forchheimer Grünen Liste führten.

Das Gremium rang Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) ein Aussetzen der Erlaubnis ab. Doch dann drehte sich die Situation wieder – als der Stadt das private Baumgutachten vorgelegt wurde. Der Fachmann gibt dem 400-jährigen Baum demnach „Null Jahre Reststandzeit“. Er sei mit den bei Linden möglichen Maßnahmen nicht mehr zu retten.

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