Dorfhaus: Mesnergraben unter Wasser

6.8.2019, 18:00 Uhr
Wassermassen, Äste und Erde: Besonders bei Starkregen ist die Dorfhauser Straße eine Schlamm-Piste.

© Foto: privat Wassermassen, Äste und Erde: Besonders bei Starkregen ist die Dorfhauser Straße eine Schlamm-Piste.

Mit Überschwemmungen hat die Gemeinde schon immer zu kämpfen. Das Oberflächenwasser aus der oberhalb von Weißenohe liegenden Gemeinde Sollenberg lief und läuft schon immer nach Weißenohe ab, suchte sich seinen Weg von der Sonnenleite zum "Mesnergraben".

Das ist der Name des Wasserlaufs, der auch "Sollenbergbach" genannt wurde. Dieses Gewässer wurde in einem Weiher beim Feuerwehrhaus gesammelt und dann zur Mühle geleitet, um das Mühlrad unterhalb vom Friedhof anzutreiben und weiter in die Lillach zu laufen. Der Überlauf lief in den unteren Weiher, neben dem jetzigen Festplatz.

Die Mühle arbeitet längst nicht mehr und als die Weiher aufgelassen wurden, wurde das Wasser durch Rohre unter der Straße durch zwei Grundstücke an der Dorfhauser Straße in den Bach geleitet.

Doch auch in Sollenberg wurde gebaut. Mehr versiegelte Fläche bedeutet mehr Oberflächenwasser, das nach Weißenohe abfließt. Der Abwasserzweckverband Obere Schwabach hat Ende der 70er Jahre gehandelt und ein fünf Kubikmeter fassendes Regenrückhaltebecken gleich nach dem Ortsende von Sollenberg gebaut.

"Das Oberflächenwasser aus Sollenberg läuft in das Regenrückhaltebecken. Ist das voll, macht es auf. Es geht nicht in den Kanal, sondern läuft wie ein Sturzbach runter", erklärt Weißenohes Bürgermeister Rudolf Braun.

Auch die Untere Sonnenleite war deshalb früher schon mehrfach überflutet. Mehrere kleine Regenrückhaltebecken wurden dann im Verlauf des Mesnergrabens gebaut. Doch auch das schaffte nicht immer Abhilfe, wenn Kanalwasser und Oberflächenwasser die Straße flutete. Äste, alles, was dürr war, fiel in die Rückhalte und verstopfte diese. Bürgermeister Rudolf Braun hatte daraufhin den Einfall, eine Regenrückhalte mit Gitter zu bauen, wie im Gebirge. "Das war vor zehn Jahren", erinnert Braun. Nun sammeln sich Laub und Äste am Gitter und werden regelmäßig entsorgt. "Zwei Mal im Jahr werden die Becken ausgebaggert", erklärt der Weißenoher Bürgermeister.

Die Maßnahmen wurden alle vom Abwasserzweckverband Obere Schwabach beschlossen und ausgeführt. Doch wie sich immer wieder zeigte, reichen die Maßnahmen nicht aus, die Kräfte zu bremsen. Das Wasser staut sich bei Starkregen an der Verrohrung und überschwemmt die Dorfhauser Straße.

Schon vor zwei Jahren brachte der Grüne-Gemeinderat Norbert Weber, der direkt am Nadelöhr, am Ende des Mesnergrabens wohnt, diese Problematik auf den Tisch. Bürgermeister Rudolf Braun jedoch hatte den Abwasserzweckverband bereits mehrfach auf Abhilfe gedrängt.

Und wieder wurde vom Zweckverband grünes Licht für ein weiteres Regenrückhaltebecken im oberen Bereich des Mesnergrabens gegeben. "Das Projekt wurde bereits vor zwei Jahren angegangen und vom Planungsbüro Schneeberg und Kraus geplant", informiert Rudolf Braun.

Nun liegt es am Wasserwirtschaftsamt, eine Entscheidung zu treffen. Denn dort liegt der Plan. Bis dahin wird Weißenohe bei Starkregen weiterhin mit einer überfluteten Dorfhauser Straße rechnen müssen.

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