Dormitz braucht mehr junge Leute

22.5.2017, 06:00 Uhr
Dormitz braucht mehr junge Leute

© Foto: Karl Heinz Wirth

Die Räte hatten das Büro Plan & Werk aus Bamberg beauftragt, ein integriertes Handlungskonzept für die Entwicklung der Gemeinde zu erstellen, das als Grundlage und Steuerinstrument einer nachhaltigen Dorfentwicklung dienen soll. Franz Ullrich von Plan & Werk stellte nun die Analyseergebnisse vor.

Im Kern hat ISEK zwei Ziele und Arbeitsschritte, erklärte Ullrich. Zunächst seien die Stärken, Schwächen und mögliche Perspektiven für die Entwicklung der Gemeinde analysiert worden. Die Einwohnerzahl sei in Dormitz seit den 70er Jahren stabil geblieben, allerdings steige die Anzahl der über 65-Jährigen in den nächsten Jahren überproportional stark an. Um dem entgegen zu steuern, brauche es einen Zuwachs an jungen Menschen. Erfreulich sei, dass die Zahl der Kinder unter drei Jahren stark angestiegen sei.

Bei der Betrachtung des Ortes ging es auch um Freiräume. So seien die ehemalige Mälzerei, die Kirche und die Nepomukbrücke als ortsbildprägende Gebäude zu betrachten. Dass der Blick auf die Kirche von Gebäuden verbaut ist, wird als bauliche Fehlentscheidung betrachtet.

Negativ aufgefallen bei der Analyse ist die Hauptstraße als Staub- und Lärmquelle. Auch die Sebalder Straße sei nicht attraktiv. Fehlende Wegeverbindungen innerhalb des Ortes sollten geschaffen werden. Sie tragen zur Sicherheit von Kindern und älteren Menschen bei.

ISEK soll zum Orientierungsrahmen für städtebauliche Projekte und Aktivitäten in den nächsten 10 bis 15 Jahren werden. "Es wird keine leichte Aufgabe, alles zu bewältigen", sagte Bürgermeister Holger Bezold (FW). Unter dem Motto "Dormitz 2030" sollen alle Bürger, Vereine und Institutionen in die Gestaltung der Gemeinde eingebunden werden.

Zentraler Dorfplatz

Dormitz lasse sich mit keinem Alleinstellungsmerkmal identifizieren. Ein zentraler Dorfplatz am Rathaus unter Einbeziehung der Linde und Kirchenstraße wäre als Dorfmittelpunkt erstrebenswert. Brachflächen und Leerstände sollten neuen Nutzungen zugeführt, Bushaltestellen barrierefrei gestaltet und Wohnraum für alle Generationen und Einkommensgruppen geschaffen werden.

Ratsmitglieder brachten ins Gespräch, das Sportgelände aufzuwerten, einen Bürgerpark mit Kneipp-Anlage für Senioren zu schaffen oder einen neuen Kita-Standort zu suchen. In bestimmten Fällen sollte über den Rückbau leerstehender und dauerhaft nicht mehr benötigter Gebäude nachgedacht werden. So könnten neue Freiräume entstehen, um attraktive Konzepte umzusetzen.

Franz Ullrich von Plan & Werk wird die Anregungen und Vorschläge aus dem Gremium einarbeiten und in einer Versammlung den Bürgern vorstellen und mit ihnen diskutieren.

Zudem stand der geplante Neubau der Aussegnungshalle in Dormitz auf der Tagesordnung. Dieser wurde durch das Architektenbüro Rosbigalle + Glauber ausgeschrieben. Zwei Bewerber haben ein Angebot abgegeben. Den Zuschlag erhielt das wirtschaftlichste Angebot der Firma Bau Distler aus Dormitz mit gut 145 000 Euro.

Ebenso wurden die Arbeiten zum Einbau von Akustikdecken in zwei Räumen des Kindergartens für gut 6500 Euro an die Firma Bischof aus Pretzfeld durch den Gemeinderat vergeben. Zudem soll eine Gruppe im Kindergarten mit neuen Möbeln ausgestattet werden. Hierzu erhielt die Firma Eibe den Zuschlag. Die Gemeinde investiert gut 7000 Euro in die Möbel. Sollten noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, soll auch der Fußboden erneuert werden, wie Bürgermeister Bezold erklärte.

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