Drei neue Dienstleistungen

28.1.2010, 00:00 Uhr
Drei neue Dienstleistungen

© Gillitzer

Die Caritas-Projekte berühren Themenfelder, die in der aktuellen Debatte ganz oben stehen: Armut, Klimaschutz und Bildung, dazu Pflege und Demenz nennt Geschäftsführer Peter Ehmann als Dachbegriffe. Die Umsetzung auf lokaler Ebene geschieht im Zusammenwirken von Institutionen und mit dem Einsatz ehrenamtlicher Helfer.

Stromsparhelfer heißt das erste Projekt, das jetzt in die Realisierungsphase geht. Dazu gehört die Schulung von Langzeitarbeitslosen, die einkommensschwache Familien bei der Suche nach Energiesparmöglichkeiten im Haushalt unterstützen.

Als Bestandteil der Klimaschutzbemühungen wird dieses Modell vom Bundesumweltministerium mit rund 50 000 Euro unterstützt. Mit im Boot sind auch die Arge von Arbeitsagentur und Landkreis mit weiteren 50 000 Euro, die Zukunftsstiftung der Sparkasse mit 10 000 und der Caritasverband mit 20 000 Euro. Vom Landkreis werden 8000 Euro erhofft. Die Stadtwerke Forchheim haben die Schulung der angehenden Energieberater übernommen.

Die Stromsparhelfer besuchen die Haushalte der Interessenten nur auf deren ausdrücklichen Wunsch, Gutscheine für den Energiesparcheck liegen unter anderem in Rathäusern aus. Nach der Bestandsaufnahme und der Datenanalyse kommen die Berater ein zweites Mal, diesmal mit Tipps und einem Satz Energiespargeräte im Gegenwert von maximal 70 Euro. Die Haushalte werden damit keine Riesensummen einsparen können, aber sie bekommen Spielraum für andere Anschaffungen.

Hilfe auch für Arbeitslose

Neben der Unterstützung von einkommensschwachen Menschen durch Energiespartipps, deren Umsetzung zum Klimaschutz beitragen kann, steht hier die Qualifizierung von Arbeitslosen im Mittelpunkt. Die Ausbildung zum Stromsparhelfer kann ein erster Schritt zum Beruf Energieberater sein und neue Beschäftigungschancen bei Energieversorgern oder in der Wohnungswirtschaft eröffnen, hofft Peter Ehmann.

«Miena», das zweite Caritas-Vorhaben, will Familien mit Kindern helfen. Für «Mit ehrenamtlicher Nachhilfe» wurden Menschen gesucht und gefunden, die Kinder aus armen oder bildungsfernen Familien kostenlos unterstützen. Die Nachfrage nach solchen Diensten ist enorm, weiß Werner Lorenz, der Chef der allgemeinen sozialen Beratung bei der Caritas, aus vielen Gesprächen.

Gemeldet haben sich ausgebildete Pädagogen, aktive und Ruheständler, dazu Freiwillige, die schon ihre eigenen Kinder zu Bildungsabschlüssen geführt haben und sich diese Hilfeleistung auch bei fremden Kindern zutrauen. Neben den 21 registrierten Helfern sind weitere willkommen, denn mit der Ausgabe der Zwischenzeugnisse wird sich der Bedarf schlagartig erhöhen, vermutet Lorenz.

Um den Ehrenamtlichen wenigstens Fahrtkosten erstatten und den Kauf von Lehrmaterial ermöglichen zu können, hat der Caritasverband Spenden gesammelt: Einen Scheck über 3500 Euro bekamen Werner Lorenz und die «Lehrkraft» Brigitte Bugla von Vorstandsmitglied Stefanie Hammerich.

Drittens baut der Caritasverband die stundenweise Betreuung von Demenzkranken aus. Ihnen soll damit Abwechslung und den pflegenden Angehörigen Entlastung verschafft werden. Deswegen wurden schon 40 «gute Hirten» ausgebildet, die einen Teil dieser Arbeit ehrenamtlich leisten. Die «guten Hirten» kommen ins Haus oder helfen bei Treffen in Gemeindehäusern. Das jüngste Projekt dieser Art läuft in Effeltrich, in Ebermannstadt und Forchheim haben sich diese Runden schon etabliert. Die Caritas sucht weitere «gute Hirten».