Uralte Heiligenfiguren zerstört

Dreiste Vandalen wüten in der Nürnberger Kapelle bei Gößweinstein

Thomas Weichert

8.3.2022, 09:23 Uhr
Die vier etwa 30 Zentimeter großen uralten Heiligenfiguren wurden hinter der Glasscheibe, die aus- und dann wieder eingebaut wurde, herausgenommen und in der Umgebung verteilt wieder aufgestellt. 

© Thomas Weichert, NN Die vier etwa 30 Zentimeter großen uralten Heiligenfiguren wurden hinter der Glasscheibe, die aus- und dann wieder eingebaut wurde, herausgenommen und in der Umgebung verteilt wieder aufgestellt. 

Eigentlich ist die Nürnberger Kapelle eine über zwei Meter hohe Marter, an der auch Wallfahrer gerne Rast machen und beten. Davor steht eine Sitzgruppe, die in der heutigen Form 1872 errichtet wurde. Früher stand an der Stelle der Nürnberger Kapelle die "Heilige Dreifaltigkeitssäule". Von hier erblickten die Wallfahrer auf dem alten Wallfahrtsweg von Etzdorf her kommend das erste Mal die Basilika Gößweinstein.

Nachdem Vandalen hier ihr Unwesen getrieben haben, ist nichts mehr, wie es sein sollte,

Das Eisengitter wurde aufgebrochen, indem das Schloss aus der Verankerung gerissen wurde. Die Heiligenfiguren standen eigentlich hinter der Glasscheibe. 

Das Eisengitter wurde aufgebrochen, indem das Schloss aus der Verankerung gerissen wurde. Die Heiligenfiguren standen eigentlich hinter der Glasscheibe.  © Thomas Weichert, NN

Das Eisengitter wurde aufgebrochen, indem das Schloss aus der Verankerung gerissen wurde. Die vier etwa 30 Zentimeter großen uralten Heiligenfiguren wurden hinter der Glasscheibe, die aus- und dann wieder eingebaut wurde, herausgenommen und in der Umgebung verteilt wieder aufgestellt. Dabei wurden die Figuren beschädigt. Der Gottesmutter wurde die Krone abgebrochen, einer Heiligenfigur die Hand. Das Eisenkreuz auf dem christlichen Bildstock wurde ebenfalls abgebrochen und die Taube, die den Heiligen Geist symbolisiert, lag wie die Figuren auf dem angrenzenden Acker.

Entdeckt hatte die Schandtat zuerst eine Spaziergängerin aus Etzdorf, die hier öfters mit ihrem Hund unterwegs ist. Sie informierte die Mutter des Grundstückeigentümers Conny Schaffer, der in Köln lebt. Walburga Schaffer betreut die Nürnberger Kapelle seit vielen Jahren. Sie informierte ihre Tochter Annelie Zimmerer und diese dann die Polizei, die am Freitag gegen Mittag am Ort des Geschehens eintraf und auch Fingerabdrücke nahm.

Die Polizei sucht nach den Verursachern. Sie beschädigten neben den Heiligenfiguren auch das Metallkreuz, das vom Dach der Kapelle abgebrochen wurde, heißt es im Polizeibericht. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 1000 Euro.

Für Annelie Zimmerer, die inzwischen die Heiligenfiguren eingesammelt und für Restaurierungszwecke mit nach Hause genommen hat, kann es nicht nur ein Täter gewesen sein. Denn einer alleine wäre ohne Leiter nicht imstande gewesen, das Kreuz auf dem Kapellendach abzubrechen. Fußspuren im Acker, dort wo die drei Figuren aufgestellt wurden, fanden sich nicht. Dies führt Zimmerer darauf zurück, das der Boden hart gefroren war.

Sie rechnet damit, dass 1000 Euro bei weitem nicht ausreichen werden, um die Schäden an den Figuren und der Kapelle selbst wieder zu richten. Sie berichtet auch von Wildcampen und Feierorgien an der Nürnberger Kapelle, die eigentlich ein Ort zur inneren Einkehr ist. Wie viele andere kann auch Annelie Zimmerer nicht verstehen, wer und aus welchem Motiv so etwas macht.

Sie bittet nun, ihr mitzuteilen, ob jemand etwas beobachtet hat. Ihre Telefonnummer im Zeitungsladen: (09242)457 und Handy: (0160)92448249. Zeugen können sich auch an die Polizei Ebermannstadt unter der Telefonnummer (09194)73880 wenden.

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