Ebermannstadt: Der Friedwald wird erweitert

14.7.2020, 17:25 Uhr
Vor zehn Jahren wurde der Friedwald bei Ebermannstadt angelegt. Inzwischen ist er derart ausgebucht, dass aufgrund der hohen Nachfrage nach Grabstätten im Grünen eine Erweiterung dringend notwendig ist. Das Archivfoto zeigt eine Urnenbestattung.

© Maria Däumler Vor zehn Jahren wurde der Friedwald bei Ebermannstadt angelegt. Inzwischen ist er derart ausgebucht, dass aufgrund der hohen Nachfrage nach Grabstätten im Grünen eine Erweiterung dringend notwendig ist. Das Archivfoto zeigt eine Urnenbestattung.

Um die neue Friedwaldparzelle zu erreichen wird ein Anfahrtsweg angelegt, ein Maschinenweg ertüchtigt und ein ehemaliger Holzlagerplatz zum Parkplatz ausgebaut. Die Maßnahmen, für die die Stadt als Eigentümerin des Waldes zuständig ist, kosten rund 60.000 Euro.

Weil im aktuellen Haushalt nur 20.000 Euro für Wegebaumaßnahmen im Friedwald vorgesehen sind, muss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung in der Stadthalle die überplanmäßigen Ausgaben von 40.000 Euro absegnen, nur vier Stadträte, darunter die FDP-BFE-Stadträte mit Altbürgermeister Franz-Josef Kraus, stimmten – kommentarlos – dagegen. Das Geld werde aus den der Friedwaldpacht angesparten Rücklagen entnommen.

Die alte Hausmülldeponie Breitenbach im Eschlipper Tal wird saniert. Die geschätzten Gesamtkosten von rund 270.000 Euro muss die Stadt als Maßnahmenträger vorfinanzieren und davon 62.897 Euro übernehmen. Dieser Eigenanteil ist aufgrund der Altlastenregelung aber gedeckelt. Einstimmig beschloss der Stadtrat, die benötigten Mittel von rund 280.000 Euro bereitzustellen. Die seit vielen Jahren diskutierte Maßnahme muss bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Im Rahmen der Corona-Pandemie hat der Bund ein „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen“ verabschiedet. „Das ist eine einmalige Möglichkeit, die wir nutzen müssen“, sagte Bürgermeisterin Christiane Meyer. Dabei werden maximal 25.000 Euro als zuwendungsfähig anerkannt, die Förderquote liegt bei 75 Prozent. Nach Rücksprache mit dem Leiter des Heimatmuseums, Manfred Franze, will man nun die Mittel nutzen, um die schon lange dringend benötigten Innen- und Vitrinenbeleuchtung im Museum auf energiesparende LED-Technik umzustellen. Einmütig segnete der Stadtrat die Bereitstellung der Mittel ab.

Ausführlich berichtete Kämmerer Wolfgang Krippel in der Sitzung über die aktuelle Finanzsituation der Stadt in Zeiten der Corona-Pandemie. Dank des glücklichen Zufalls, dass ein Betrieb eine Million Euro Steuer im Frühjahr nachgezahlt habe, konnte man so den Steuerausfall durch die Corona-Krise nahezu ausgleichen. Er rechnet heuer auch nicht mit einem drastischen Einbruch der Gewerbesteuer-Einnahmen, da in der Stadt 432 Betriebe aus den verschiedensten Branchen angesiedelt seien und durch die breite Streuung eine gewisse Absicherung bestehe. Doch Christiane Meyer warnte vor zu großem Optimismus: „Im Moment ist das ein erfreuliches Ergebnis. Aber es ist klar, dass dies 2021 und 2022 anders ausschauen kann.“ Viele Betriebe stünden wegen Corona vor großen Herausforderungen. Meyer: „Wir zittern alle mit den Gewerbetreibenden mit.“

Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die städtischen Liegenschaften würden sich laut Krippel in Grenzen halten. Man habe kaum Einnahmen durch Vermietungen und Eintrittsgelder, daher sei der Ausfall hier überschaubar. Zwar sei das Hallenbad geschlossen gewesen, doch habe man Mindereinnahmen durch Einsparungen bei den Betriebskosten auffangen können. Konkret habe die Stadt 19.500 Euro zum Corona-Schutz ausgegeben – für Schutzmasken, Desinfektionsmittel und -spender, Schutzglas und eine Mikrophonanlage für die Stadthalle, in der zurzeit wegen der Abstandsregeln die Stadtratssitzungen stattfinden.

Um die örtlichen Gewerbetreibende in der Krise unter die Arme zu greifen, habe die Stadt die Sondernutzungsgebühren und die Bettenpauschale erlassen. Außerdem verzichte man auf Vollstreckungsmaßnahmen. „Alles in allem kommen wir mit einem blauem Auge davon“, stellte Krippel abschließend fest.