Zwischenlösung aus Wettbewerb "StadtUp"

Ebermannstadt: Ehemaliges Gasthaus soll Treffpunkt für Kunsthandwerker werden

1.12.2021, 12:04 Uhr
Das ehemalige Gasthaus „Zum Bayerischen‘“ soll saniert werden. Durch den Wettbewerb „StadtUp“ ist eine Zwischenlösung in Sicht: Die Initiative „echda ebsa“ will hier einen Treffpunkt für Kunsthandwerker und Kulturschaffende umsetzen.  

© Athina Tsimplostefanaki, NN Das ehemalige Gasthaus „Zum Bayerischen‘“ soll saniert werden. Durch den Wettbewerb „StadtUp“ ist eine Zwischenlösung in Sicht: Die Initiative „echda ebsa“ will hier einen Treffpunkt für Kunsthandwerker und Kulturschaffende umsetzen.  

In seiner Montagssitzung hat der Stadtrat in Ebermannstadt mit 14:0 beschlossen, für 2022 Städtebaufördermittel aus dem Bundesprogramm „Innen statt Außen“ zur Sanierung des ehemaligen Gasthauses „Zum Bayerischen“ zu beantragen. Laut den Planungen soll das Anwesen zum „Bürgerhaus Breitenbach“ ausgebaut werden.

Doch dann erfolgte die Präsentation der Sieger des Wettbewerbs „StadtUp“, Anja Meusel und Moritz Neuner, mit einer Zwischenlösung: Die Initiative „echda ebsa“ will an diesem Standort zusammen mit Lukas Gebhard einen Treffpunkt für Kunsthandwerker und Kulturschaffende aus der Fränkischen Schweiz einrichten.

"Verborgene kreative Energien wecken ohne die Authentizität der Fränkischen Schweiz zu verbiegen"

Mindestens noch ein Jahr werde das Gebäude leer stehen, wurde erklärt. Im Optimalfall zwei Jahre lang wollen die Mitbetreiberin eines Berggasthofs, der Produktentwickler und der Maschinenbauingenieur/Veranstalter das Gebäude beleben. Dies soll in Atelierräumen, bei Workshops und in Theaterveranstaltungen mit Vernetzung der Interessierten umgesetzt werden.

Die Eröffnung des Gemeinschaftsraums könnte im August 2022 erfolgen - mit Fragezeichen. Mit den Zielen, „wir möchten Ebermannstadt kulturell bereichern und verborgene kreative Energien wecken ohne die Authentizität der Fränkischen Schweiz zu verbiegen", traf Moritz Neuner auf weit mehr Wohlwollen als Ablehnung.

"Eine Chance" und "Etwas für die jungen Leute"

Bürgermeisterin Christiane Meyer sah in dem Projekt eine Chance. Die NLE-Kollegin Andrea Hutzler sah eine Bereicherung für die jungen Leute in Ebs. Vizebürgermeister Rainer Schmeußer (CSU) machte schon noch Bedenken um Heizung und Brandschutz deutlich, doch insgesamt hielt er wie Dritter Bürgermeister Richard Wiegärtner (FW) die Idee für sehr gut.

WGO-Rat Heinrich Sponsel hielt nach der bisher nur Kurzbesichtigung des Hauses durch die Initiatoren einen gemeinsamen Ortstermin mit dem Bauamt für notwendig. Fest stellte aber gleich Franz Josef Kraus für die Bürgerforums-Fraktion mit Antje Müller: "Dem Konzept mit nicht gelöster Verkehrssicherungspflicht und Einsatz des Bauhofs für die Ausräumung des Hauses kann von uns nicht zugestimmt werden."

Der Appell von Erwin Horn (NLE): "Wir sollten der Stadt einen Gefallen tun. Es geht nicht um großartige Investitionen, irgendwann werden die Maßnahmen sowieso auf uns zukommen“, traf bei der Zwölfermehrheit – eingeschlossen kostenfreie Nutzung für mindestens ein Jahr – aber vorbehaltlich der Verantwortung für die Verkehrssicherungspflicht und der Klärung von Haftungsfragen/Versicherungsschutz – auf Zustimmung. Die Satzung für den Kurbeitrag wurde, wie schon vom Finanzausschuss empfohlen, einhellig „abgesegnet“: der Beitrag pro Aufenthaltstag für Personen von sechs bis 17 Jahren beträgt ab dem neuen Jahr 0,50 Euro, ab 18 Jahren einen Euro.

Bücherschrank geplant und Ausweitung der Waldsofas

Anerkennendes Tischklopfen wurde den Leiterinnen des Zentrenmanagements, Annika Stinzing und Jana Izban, von der CIMA-Beratung für ihre zahlreichen Tätigkeiten 2021 zuteil. Leitlinie dabei war das städtebauliche Entwicklungskonzept Isek, Grundlage für die Wirtschaftsförderung war die „Förderfibel“, die Lenkungsgruppe und Verfügungsfonds. Für 14 Waldsofas an den Lieblingsorten der Ebser ist in den Ortsteilen und an Aussichtspunkten eine Erweiterung in Planung.

Die Förderung eines öffentlichen Bücherschranks ist zudem über das „Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“ beantragt. Die Veranstaltung der „Digitalen Stadtrallye“ im Mai habe zum Mitmachen animiert, in acht Betrieben gedrehte Imagevideos hätten den Umsatz in der „Einkaufstadt“ gefördert. Zu einem guten Mittel, um die Kundinnen und Kunden anzusprechen, habe sich längst der Ebser Adventskalender entwickelt.

Im Zentrenmanagement in 1350 Arbeitsstunden vieles auf den Weg gebracht

Die erfolgreiche Bewerbung zur „Digitalen Einkaufstadt Bayern“ - mit 37.500 Euro an Fördergeldern -, der neue städtische Instagram-Account und Digitalführerschein verstärkten den Impuls: „Da tut sich was.“

Eine Beteiligung verbuchen konnte das Zentrenmanagement am 288.000-Euro-Sonderfonds „Innenstädte beleben“, in „Verfügungsfonds“ summiert ein Volumen von 30.000 Euro. Im Büro am Marktplatz wurden 1350 Arbeitsstunden geleistet. Im Ausblick nannte Annika Stintzing neben der Begleitung bei der Erstellung des Tourismuskonzepts, die Unterstützung der „echda ebsa, die dem Leerstand des ehemaligen „Bayerischen“ zu Leibe rücken wollen.

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