Ebermannstadt: Wasser kostet mehr

10.12.2014, 22:00 Uhr
Ebermannstadt: Wasser kostet mehr

© Archivfoto: Roland Huber

1993 wurde das letzte Mal der Preis erhöht, nach 22 Jahren wird er nun zum 1. Januar 2015 steigen. Zehn Cent kostet der Kubikmeter dann mehr: 1,15 Euro oder 1,23 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Auch der Grundpreis steigt, und zwar deutlich. Ein Hauswasserzähler mit dem kleinsten Nenndurchfluss von 2,5 Kubikmeter pro Stunde kostet dann pro Jahr 44,35 Euro statt bisher netto 19,70 Euro.

Dies begründete Fiedler, der von einer moderaten Erhöhung sprach, in seinem Geschäftsbericht mit höheren Kosten in den vergangenen Jahren und anstehenden Investitionen. So wird im kommenden Jahr beispielsweise der Hochbehälter samt Trafohäuschen unterhalb des Feuersteins abgerissen und etwa an gleicher Stelle wieder aufgebaut. „Ein notwendiger Ersatzbau“, so Fiedler, der Behälter wurde 1923 errichtet. Die Kosten veranschlagt er mit 750 000 Euro.

NLE-Stadtrat Bernhard Hübschmann und sein Fraktionssprecher Erwin Horn wollten angesichts der Erhöhung wissen, nach welchen Gesichtspunkten die Stadtwerke als Tochterunternehmen der Stadt bisher den Wasserpreis kalkuliert hatten. „Wir hatten in den letzten Jahren keinen kostendeckenden Wasserpreis. Das war ein politischer Preis“, antwortete Fiedler. Der jeweilige Bürgermeister ist immer auch Vorsitzender des Aufsichtsrates. „Wir werden diesen Preis nun regelmäßig anpassen“, kündigte Fiedler an.

„Der Wasserpreis in der Wiesentgruppe ist seit 20 Jahren fest. Wir arbeiten kostendeckend“, sagt Heinrich Sponsel (WGO). Durch die Erhöhung rechnet Fiedler mit Mehreinnahmen von zirka 90 000 Euro. „Eigentlich überraschend nach so vielen Jahren.“ Der Hochbehälter sei aber nur ein Teil der anstehenden Investitionen, Fiedler rechnet für 2015 mit etwa einer weiteren Million Euro Kosten, dazu käme die Aufrüstung zu intelligenten Netzen, „Smart Grids“. Durch Investitionen in Unterhalt, hochqualifiziertes Personal und stetige Erneuerung will Fiedler wie bisher „die Infrastruktur auf gutem Stand halten“.

Viel investiert

657 000 Euro investierten die Stadtwerke neben dem Unterhalt in Stromerzeugung und diese Infrastruktur. Weil es trotz des ländlichen Raumes wenige Freileitungen gibt, haben Stromkunden nur mit einer durchschnittlichen Unterbrechungszeit von sechs Minuten pro Jahr zu rechnen. Im Bundesdurchschnitt liegt diese stromlose Zeit bei 15 Minuten.

Das Jahr 2013 bezeichnete Fiedler als „erfolgreiches Jahr“. Bei Strom und Gas wurden die Stadtwerke mit dem Siegel „Top-Lokalversorger“ ausgezeichnet. Die Umsätze steigen um 871 000 Euro auf 14,8 Millionen Euro. Trotz eines Verlustes beim EbserMare von 312 000 Euro beträgt der Gewinn 202 000 Euro — 156 000 Euro weniger als im Vorjahr, weil das Geschäftsfeld Strom weniger abwarf.

Ludwig Brütting (Fraktionsvorsitzender FWBB) hob hervor, dass die Stadtwerke dem städtischen Haushalt knapp 800 000 Euro zu Gute kommen ließen. Diese errechnet er aus dem Anteil aus der Konzessionsabgabe (270 000 Euro), dem Verlust des EbserMare und dem Gewinn. Zusätzlich haben die Stadtwerke 111 000 Euro Gewerbesteuer an die fünf Gemeinden im Versorgungsgebiet bezahlt.

In das EbserMare haben die Stadtwerke seit 2011 2,3 Millionen Euro investiert. Daraus, so Fiedler, resultiere ein Anstieg der Schulden auf 2,8 Millionen Euro. Die Tilgung und die Übernahme der Verluste seien eine große Herausforderung.

2013 besuchten 60 000 Besucher das Bad, knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings rechnet Fiedler 2014 mit deutlich weniger Besuchern: nur 40 000 sollen gekommen sein. Trotzdem erwartet der Geschäftsführer ebenfalls einen sehr erfolgreichen Jahresabschluss.

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