Ebermannstädter Ausstellung zeigt Werke von Wendelin Kusche

14.7.2020, 11:00 Uhr
Ebermannstädter Ausstellung zeigt Werke von Wendelin Kusche

© Foto: Marquard Och

Von der Idee bis zum Transport der Exponate und der Organisation der Veranstaltung lag alles in den Händen der Museumsbeirätin. Freude bereitete dem kleinen Kreis die Anwesenheit von Sonja Gabriel-Kusche, der Gattin des 2003 im italienischen Bivio Montorgiali verstorbenen Malers, Grafikers, Mosaikbildners und Kunstdozenten. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, zur Eröffnung der Ausstellung anzureisen. Mit dabei war auch der Kirchehrenbacher Erich Müller, ein "Schüler" Kusches, in dessen "Pinselstrich" oder Bildhauerarbeiten die Vielfalt der von Wendelin Kusche angewandten Techniken fortlebt.

"Liebste Grüße" sandte Gabriele Thiem an Sabine Schnell-Pleyer, eine der beiden Verlegerinnen des Verlages Nürnberger Presse. Sie verlieh Bilder von Wendelin Kusche in freier Auswahl. Ein weiterer Dank war an Christina Hofmann-Randall gerichtet, die Erlanger Universitätsbibliothekarin war stets zugänglich für die Überlassung von Aquarellen und Handschriften.

Lehrer am Gymnasium

50 Jahre zurück liegt heuer die Gründung des Gymnasiums Fränkische Schweiz. Für Thiem, die ehemalige Konrektorin der hiesigen Grund- und Hauptschule, war dies der Anlass für die Kusche-Retrospektive mit dem Titel "Menschen. Orte. Landschaften."

In der Anfangsphase des Gymnasiums von 1970 bis 1973 war Kusche der an der Münchner Akademie für Bildende Künste studiert hatte, hier Zeichen- und Werklehrer. Ab 1960 lehrte Kusche an der Uni Erlangen-Nürnberg Kunst- und Werkpädagogik. Viele seiner Arbeiten sind an öffentlichen und privaten Gebäuden zu sehen – an der Stadtapotheke, am Rathaus, im Schwimmbad EbserMare. Auch das Sgraffito an der Grundschule Unterleinleiter blieb bei der Sanierung erhalten.

Ebermannstädter Ausstellung zeigt Werke von Wendelin Kusche

© Archivfotos: Huber/privat

"Fassadendämmung statt Kunst kann keine Lösung sein", kritisierte Gebriele Thiem, die am Kunst-und Kulturbetrieb über das Stadtgebiet hinaus interessiert ist. Über Kusches schöpferisches Wirken sagt sie: "Wendelin Kusche führte die Kunst in Franken in die Moderne, wobei er bevorzugt in der Gegenständlichkeit blieb und doch die Weiterentwicklung durch seine Schüler und Studenten förderte – die absolute Abstraktion berührte ihn nicht."

Große Ehre

Bei ihren Grußworten stellte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) heraus: "Es ist uns eine große Ehre, dass Frau Gabriel-Kusche heute nach Ebermannstadt gekommen ist. Ihr durchaus unbekannte Szenen wie der Blick des Gatten auf das Leben an der Algarveküste kamen ihr erstmals zu Gesicht."

Auch ihr Dank ging an Gabriele Thiem "Du hast die Ausstellung trotz der Pandemie-Widrigkeiten mit großartigem ehrenamtlichen Engagement auf die Beine gestellt", lobte die Bürgermeisterin.

Persönlich sehe sie sich durch die Mosaike und Aquarelle Kusches von Kindheit an durch das Leben begleitet. Im Zentrum ihrer persönlichen Aufmerksamkeit stand dabei das Porträt ihres Vaters Christian Rösch: "Als junger Mann hatte der durchaus was von James Dean", sagte Meyer. und fragte: "Erkennen Sie den ,Ebser James Dean‘auf den Kusche-Verewigungen von Stadtbürgern?"

Den geladenen Gästen wünschte die Stadtchefin Musik mit Herzblut vom Saxofonquartet "Les Quatre".

Die Kusche-Ausstellung "Menschen . Orte . Landschaften." ist bis 28. Juli an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 im Ebermannstädter Heimatmuseum zu sehen. Mittwoch können die Werke von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden.

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