Ebermannstädter stellen Musical auf die Beine

21.7.2015, 06:00 Uhr
Ebermannstädter stellen Musical auf die Beine
Ebermannstädter stellen Musical auf die Beine

© Fotos: Udo Güldner

Noch herrscht Party-Stimmung. Jack ist ein toller Hecht, den viele kleine, nicht so glänzende Fische umschwärmen. Der verwöhnte Student kann sich auf Grund reicher Eltern allerlei „Freunde“ leisten. Und Mädchen, die mit Äußerlichkeiten zu beeindrucken sind. Doch plötzlich bricht Jack und mit ihm seine kleine Welt zusammen. Beim Arzt erfährt er die todsichere Diagnose. Nur noch wenige Tage bleiben dem Lebemann.

In bester Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Manier wandelt sich der Lebensretter in weiß in den finsteren Lebensräuber. Für den jugendlichen Jedermann beginnt eine wilde Flucht aus der Klinik per Flugzeug nach Indien. Wem er dort begegnet, was ihm dort widerfährt, und ob es noch Hoffnung für ihn gibt, das soll für die Zuschauer eine Überraschung bleiben. Aber eine Buhlschaft taucht auf jeden Fall noch auf. „Schließlich ist es auch eine Liebesgeschichte, die wir auf die Bühne bringen“, so der Musiklehrer Sebastian Tausch.

Die erste Durchlaufprobe zeigt noch die Schwachstellen auf, die der organisatorische Leiter Florian Kager bis zur Premiere beheben muss. Ein Bewegungsmelder, der die Bühnenstimmung stört, fehlende schwarze Vorhänge, die einen Blick hinter das Geschehen ermöglichen oder ein zu langsamer Umbau beim Szenenwechsel fordern den Musiklehrer.

Mystischer Walzer

Derweil feilt Achim Weigel, der gerade sein Keyboard mit dem imaginären Dirigentenpult getauscht hat, am schrägen Klang der Musiker. Die sitzen so eng beieinander, dass die Bogen beinahe auf benachbarten Saiten landen. Der Französischlehrer will den mystisch wabernden Walzer „noch schräger und hässlicher hören“.

Während die Streicher die morbide Melancholie verbreiten, pausieren die Holz- und Blechbläser. Leerlauf auch beim Schulchor, der gerade seine Headsets, aber noch nicht die Chance zum ersten Song bekommen hat. Das Musical trägt die künstlerische Handschrift Sebastian Tauschs. „Wir haben bei der Auswahl unserer Solisten mehr auf sängerische, denn auch theatralische Fähigkeiten geachtet.“

Zusätzlich bekamen die Nachwuchssänger von der Musicaldarstellerin Laura Mann (Hamburg) in zwei Workshops wertvolle Tipps aus der professionellen Praxis: Körpereinsatz, Stimme, Mimik. „Mit ihr habe ich in Bamberg schon gemeinsam Musicals aufgeführt. Sie mit ihrer Stimme, ich als Trompeter in der Bigband“, so Florian Kager.

Balthasar von Detten (Q12) als Jack, Antonia Pospiech (Q11) als seine große Liebe Mia, Jannik Dettmer (10. Klasse) als Mönch, Annalena Riediger (7. Klasse) als kleines Bettlermädchen Neel, Leo Brütting (Q12) als Taxifahrer und besonders Ann-Kathrin Schrüfer (Q12) in einer Doppelrolle als Doktor und Tod haben davon hörbar profitiert. Die Abiturientin stand bereits in der Realschule Ebermannstadt als Troy Bolton im „High School Musical“ im Scheinwerferlicht. Den Tod spielt sie nun, ganz in die Rolle versunken, als rachsüchtigen, am Schmerz sich freuenden Charakter. Für Ann-Kathrin Schrüfer aus Pinzberg ist es der letzte Auftritt als Schülerin, aber nicht der letzte Auftritt auf einer Bühne. Die 18-Jährige hat eine solche Musical-Karriere im Auge und hätte beinahe den Sprung an die Universität der Künste Berlin geschafft. „Beim Vorsingen bin ich bei über 200 Bewerbern unter die letzten Zwölf gekommen.“ Am Ende schafften es nur sechs Stimmen, das Musical-Studium aufnehmen zu dürfen. Ann-Kathrin Schrüfer war nicht dabei — vorerst.

Das Musical wird am 21./22./23. Juli in der Schulturnhalle des Gymnasium Fränkische Schweiz aufgeführt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Wenige Restkarten gibt es im Sekretariat unter Telefon (0 91 94) 7 37 20.

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