Effeltrich: Altes Brauchtum ist schön - und kostet

20.2.2020, 11:00 Uhr
Effeltrich: Altes Brauchtum ist schön - und kostet

© Archivfoto: Harald Hofmann

Im Namen der 37 Antragsunterzeichner erläuterten Philip Kupfer und Jan Leuthäuser als Vorstände des Vereins, wie sie sich das Mitwirken der Gemeinde vorstellen: Man möge dem Verein ein Flurstück von etwa 0,23 Hektar für den Anbau von Wickengras zur Verfügung stellen und die Kosten für das Saatgut, rund 100 Euro pro Saat, übernehmen. Das mit Hafer vermischte Wickenheu wird zum Einkleiden der Strohbären benötigt, die nach altem Brauch den Winter verkörpern und alljährlich in Baiersdorf von den Effeltricher Fosaleggen ausgetrieben werden.

Darüber hinaus möge sich die Gemeinde an den Kosten in Höhe von 900 Euro für das Aufstellen einer Ampel beim Gasthaus Post während der Kirchweih beteiligen. Diese Ampel sei nötig, nachdem die Michelsbrücke in der Straße "Mittlerer Bühl" immer noch nicht saniert sei und nur für leichte Fahrzeuge offen ist.

Der Antrag des Burschenvereins wurde wohlwollend aufgenommen: Im Gemeinderat war man sich einig, dass das Brauchtum gepflegt werden müsse. Auch im Vergleich mit Baiersdorf, das sich bei der Winteraustreibung immer als finanziell sehr großzügig erweist, wollte man nicht schlecht abschneiden.

Kosten für Ampel zu hoch?

Bei der Übernahme der Kosten für die Ampel jedoch zögerten etliche Räte. Einige fanden den Betrag zu hoch, andere wandten ein, man müsse auch an die übrigen Vereine des Ortes denken, die dann ähnliche Wünsche anmelden könnten. Von Norbert Giersch (FW) kam der Vorschlag, sich um den kostengünstigen Ankauf einer Ampel zu bemühen – bis zur Sanierung der Brücke werde noch geraume Zeit vergehen. Im einstimmig gebilligten Beschluss wurde festgehalten, dass eine Fläche für den Anbau von Wickengras gesucht werden soll und dass die Gemeinde die 100 Euro Saatgutkosten plus 300 Euro für die Ampel übernehmen wird. 2021 soll ein neuer Antrag gestellt werden – bis dahin sei klar, ob man eine Ampel kaufen konnte.

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