Zum Beispiel für ein Café

Eggolsheim: Bürger machen Vorschläge fürs alte Rathaus

29.9.2021, 15:15 Uhr

Auf die Frage, was aus dem Rathaus werden soll, bekam das von der Gemeinde beauftragte Fürther Städteplanungsbüro MHZ 663 Antworten; 59 Prozent von ihnen sprachen sich für eine Generalsanierung aus, fast 55 Prozent wünschten sich ein Tagescafé, dabei vielleicht auch die Öffnung der bis ins Dachgeschoss führenden Wendeltreppe, eines Meisterwerks der Schnitzkunst von 1699.

Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund) stellte die weiteren Ergebnisse vor: 44 Prozent sehen eine Nutzung für Vereins- oder Gruppenräume, 48 Prozent wünschen sich die Verbesserung des unter dem Rathaus fließenden Eggerbachs, die Anpflanzung von Bäumen und 51 Prozent machten sich für die Verbesserung der Verkehrssituation stark.

Aber beteiligen wollen sich an den Außenmaßnahmen nur 35 Prozent. Das bedeutet: Es wird doch ausschlaggebend sein, was in der Klausurtagung des Marktrats Anfang Oktober vorgezeichnet wird; über die Gemeindezeitung wollen 85 Prozent, mit Infoveranstaltungen 28 Prozent zum Sachstand unterrichtet werden.

Sportzentrum: „Sanieren für den Schulsport, nicht den DJK-Sportverein“

Im Juli war die Entwurfsplanung für das Sportzentrum vorgestellt worden, dabei ist der Eigenanteil der Gemeinde auf 2,8 Millionen Euro gestiegen. Angesichts dessen haben sich Verwaltung und DJK zusammen gesetzt. Dabei sei deutlich geworden, dass der Parkplatz an der Kreisstraße FO 5 nicht mehr benötigt werde.

In einem Planverfahren sollen die Probleme des Lärmschutzes geprüft werden, die in der Nähe zu Tennisplätzen und Kreisstraße zu lösen wären, erklärte der Gemeindechef. Aus der Flächenentwicklung, beispielsweise einer Reihenhausbebauung durch die in Bammersdorf tätige „Deutsche Reihenhaus AG“, wären Erlöse in Höhe von 400.000 Euro zu erwarten.

Das alte Eggolsheimer Rathaus muss saniert werden. Aber wie soll es genutzt werden?

Das alte Eggolsheimer Rathaus muss saniert werden. Aber wie soll es genutzt werden? © Gemeinde Eggolsheim, NNZ

Der Sportverein machte den Vorschlag, auf den Neubau eines Rasenspielfeldes auf dem heutigen C-Platz zu verzichten. Für die nötige Platzsanierung und den Bau einer Beregnungsanlage wären etwa 100.000 Euro aufzuwenden. Insgesamt würden sich Einsparungen in Höhe von 750.000 Euro ergeben, im Gegenzug müsse die Gemeinde jedoch Zuwendungen über 283.000 Euro „abschreiben“, doch würde der Eigenanteil des Markts auf zwei Millionen Euro sinken.

"Sanieren wir die DJK?"

Die historische Wendeltreppe stammt aus dem Jahr 1699.

Die historische Wendeltreppe stammt aus dem Jahr 1699. © Gemeinde Eggolsheim, NNZ

Zu den Fragen der FW-Vorsitzenden Irmgard Heckmann zu den Besitzverhältnissen und gar dem Verdacht, die Gemeinde saniere die DJK sagte Schwarzmann: „Nochmal, bis auf einen kleinen Streifen ist alles im Eigentum der Gemeinde. Wir sanieren nach 43 Jahren das Schulsportgelände, die DJK ist für die Sportplatzpflege und die Bewirtschaftung des Sportheims zuständig. Bitte, Irmgard, ändere den Sprachgebrauch: ,Wir sanieren die DJK Eggolsheim'.“

Das Drängen Schwarzmanns auf den Beschluss „heute“ über die Finanzierung des Projekts, hätte Heckmann gerne in die Klausurtagung verwiesen. Zur Frage von Bürgerbundrat Frederik Jung über die Notwendigkeit eines Anbaus für den Funktionsbereich bemerkte Schwarzmann, angesichts der 20 Fußballteams seien weitere Umkleiden unabdingbar.

"Wollen Anteil beitragen"

Das alte Rathaus ist ortsbildprägend.

Das alte Rathaus ist ortsbildprägend. © Gemeinde Eggolsheim, NNZ

Grünen-Vertreter Martin Distler, gleichzeitig DJK-Vizevorsitzender, sagte: „Wir sind uns der gestiegenen Kosten bewusst und können nicht mit dem Geld rumschmeißen, aber unseren Anteil werden wir beitragen."

Der Bürgermeister ergänzte, zusammen mit Geschäftsleiter Stefan Loch sei bei den Fördermitteln bereits ein Nachschlag beantragt, der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz werde sich in Berlin weiter für die Zugabe einsetzen. Mit 19:0 fiel der Beschluss zur Projektfinanzierung wider Erwarten doch einhellig.

Von allen Stimmen abgesegnet wurde auch der Bauantrag für den Neubau einer Bundeskegelbahn an der Westseite der Sport- und Freizeitanlagen. Bauherr ist der Markt Eggolsheim. Auf der Grundlage einer ersten Kostenschätzung über 1,3 Millionen Euro wurde ein Förderantrag gestellt. Die Bewilligung mit einem Fördersatz von 90 Prozent beläuft sich auf 1,17 Millionen Euro.

Den Restbetrag von 130.000 Euro übernimmt der Markt Eggolsheim. Die Innenausstattung der Kegelbahn mit geschätzten 150.000 Euro übernimmt der Verein SKC Eggolsheim. Zur weiteren Konkretisierung der Kosten wird aktuell vom beauftragten Architekten eine Kostenberechnung erstellt. Auf deren Grundlage wird sich der Marktgemeinderat in seiner nächsten Sitzung weiter mit dem Thema beschäftigen.

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