Egloffsteins Wasser: erdig, moosig, aber harmlos

8.12.2018, 11:00 Uhr
Das Trinkwasser in Egloffstein riecht komisch, ist aber bedenkenlos genießbar, sagen die Behörden.

© Distler Das Trinkwasser in Egloffstein riecht komisch, ist aber bedenkenlos genießbar, sagen die Behörden.

Das Trinkwasser ist demnach bedenkenlos für den menschlichen Verzehr geeignet, das Gesundheitsamt hat das Abkochgebot aufgehoben. Der teilweise noch vorhandene Geruch stammt von Huminsäuren aus dem Waldboden.

Biologische Huminsäure

Diese Huminsäuren sind biologischen Ursprungs und entstehen beim Zersetzungsprozess von Laub, Streu, Grüngut im Zuge der Humusbildung. Durch die hohen Niederschlagsmengen in den letzten Tagen wurden diese Huminsäuren in das Quellwasser gespült.

Der Markt Egloffstein als Wasserversorger betreibt in seinen Versorgungsanlagen schon seit jeher hochwirksame UF-Filter und hat zudem UV-Anlagen zur Entkeimung des Wassers nachgeschaltet. Diese Filter sind in der Lage, jegliche fäkalische Verunreinigungen und auch sämtliche pathogenen Keime aus dem Rohwasser zu filtern.

Allerdings ist es nicht möglich und auch nicht gewollt, den Geruch und die natürliche Ionenzusammensetzung des Wassers zu verändern (wie es beispielsweise in der Nanofiltration oder Umkehrosmose geschieht), so dass es an manchen Stellen im Ortsnetz zu diesem unangenehmen Geruch des Wassers gekommen ist.

Noch mehr Gestank

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Beobachtung, dass Anschlussnehmer, welche über eine Trinkwasserenthärtungsanlage auf Natriumbasis (Salztabletten) verfügen, eine stärkere Geruchs- und Geschmacksbildung nach Walderde wahrnehmen.

Dies liegt daran, dass Säuren an Salze (zum Beispiel Calcium) gebunden sind. In den Enthärtungsanlagen werden diese Salze aufgespalten, so dass die Säuren sich im Wasser verflüchtigen können. Dies führt zu dem beschriebenen Phänomen, dass enthärtetes, weiches Wasser stärker nach Waldboden riecht und schmeckt als nicht enthärtetes Wasser.

Dieser moosige, erdige Geruch und Geschmack ist natürlich ungewohnt und mag abstoßend wirken, er ist jedoch keineswegs gesundheitsschädlich.

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