Ehre für Hans Nekolla

23.12.2013, 08:53 Uhr
Ehre für Hans Nekolla

© Kugler

Vergangenheit, Gegenwart – und Zukunft? Es ist ein symbolträchtiger Moment an diesem Abend im Rathaussaal. Das Porträt Hans Nekollas, des ehemaligen Bürgermeisters, enthüllt der amtierende Stadtchef Werner Wolf gemeinsam mit Nekollas Sohn Hans-Jürgen, der als Wolfs wahrscheinlichster Nachfolger im Bürgermeisteramt gilt.

Die Wände des Rathaussaals zieren Ölgemälde früherer Bürgermeister und Stadträte, beginnend im Jahr 1695. Das bislang letzte Porträt zeigt Karl Kaul, der im Jahr 1976 verstarb. Welche Voraussetzungen in früheren Jahrhunderten erfüllt sein mussten, damit ein Bürgermeister in die Galerie aufgenommen wurde, ist nicht bekannt. Unklar ist auch, warum die Serie ab 1805 abrupt abreißt und erst im 20. Jahrhundert fortgeführt wird.

Nach jüngerer Tradition ehrt die Stadt jeden ihrer Bürgermeister nach dessen Tod. Hans Nekolla wurde 1956, mit damals 27 Jahren, erstmals in den Gräfenberger Stadtrat gewählt. Zehn Jahre später wurde er 2. Bürgermeister und schließlich 1976 1. Bürgermeister. Unter Nekollas Ägide wurde unter anderem der Marktplatz umgestaltet und das Rathaus saniert. Die Städtepartnerschaft mit Pringy in Frankreich gründete er gemeinsam mit dem Freundeskreis Pringy.

Nekolla, der bis 1990 im Amt blieb, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der kommunalen Verdienstmedaille des Freistaats und der Ehrenmedaille um Verdienste in Oberfranken ausgezeichnet. Die Stadt Gräfenberg würdigte sein Engagement mit der Verleihung der Verdienstmedaille um die Völkerverständigung und dem Goldenen Ehrenring. Nekolla verstarb 2004.

Einen passenden Künstler für das Ölgemälde Nekollas zu finden, stellte sich laut Bürgermeister Wolf als schwieriges Unternehmen heraus. Ein erster Versuch mit dem Maler, der die Porträts im Zuge der Rathaussanierung aufgefrischt hatte, war nicht von Erfolg gekrönt. Schließlich knüpfte die Stadt über die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg den Kontakt zu dem Maler André Debus. Das Vorhaben glückte. Debus’ Werk wurde nun feierlich – unter musikalischer Begleitung der Schülerinnen Diana Müller, Jana Endres und Elena Kohlmann am Klavier – enthüllt.

Zuvor hatte Bürgermeister Werner Wolf in seiner Abschlussrede zurück auf das Jahr 2013 geblickt. Der Bau der Kinderkrippe Thuisbrunn habe eine zeitliche Herausforderung bedeutet, doch „mit den Planern haben wir die richtige Wahl getroffen“. Das Büro Gebhardt und Steinlein aus Obertrubach habe nicht nur den eng gesteckten Zeitrahmen – Inbetriebnahme ist im Januar 2014 – erfüllt, sondern auch die Kosten eingehalten. Dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz werde die Stadt Gräfenberg somit gerecht.

Neue Wege habe man mit der interkommunalen Beschaffung von Tragkraftspritzenfahrzeugen sowie der Drehleiter für die Feuerwehr beschritten. Auch der endgültigen Fertigstellung der modernisierten Wasserversorgung – eines der wichtigsten Projekte Wolfs in den vergangenen Jahren – sei man näher gekommen. Noch nie sei Gräfenberg beim Wasser qualitativ und quantitativ so gut dagestanden wie jetzt. „Beispielhaft“ nannte Wolf zudem den Dialog des Steinbruchs Endress und der Anwohner, die gemeinsam zu einer Lösung für die umstrittene Steinbruch-Erweiterung gefunden hätten.

Ein bewegtes Jahr gehe nun zu Ende, so Wolf abschließend. „Besonders für mich persönlich ist der heutige Abend mit Wehmut verbunden.“ Seine Gesundheit habe die Hoffnung, sich 2014 für eine weitere Amtszeit zu bewerben, zunichte gemacht. Wolf dankte seiner Verwaltung und den Stadtratskollegen für die konstruktive Arbeit. Im Namen der Stadträte wünschte der 2. Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla Wolf „alles Gute und viel Gesundheit“ für die Zukunft.

Keine Kommentare