Ehrenbürg-Gymnasium: Turnhallen-Lüftung spürt Schweiß

26.11.2013, 11:00 Uhr
Ehrenbürg-Gymnasium: Turnhallen-Lüftung spürt Schweiß

© Huber

Laserstrahler sausen hoch oben in der Halle hin und her — unsichtbar. In der Version 2.0 einer Sporthalle funktioniert auf diese Weise das Rauchmeldesystem. Hinter der Akustikdecke verstecken sind die Laserstrahlen aktiv, steigt Rauch auf, senden sie ein Alarmsignal. Dann wird nicht nur die Feuerwehr informiert, die Fenster öffnen sich auch automatisch, um den Rauch abziehen zu lassen. Statt bisher zwei stehen nun fünf Rettungswege zur Verfügung.

Aber auch wenn keine Notsituation herrscht, steht 2.0 für „eine höherwertige Stufe“, so Architekt Volker Rosbigalle in seiner Festansprache. Zum Beispiel bei der energetischen Sanierung. Durch die Wärmedämmung können bis zu 70 Prozent Energie eingespart werden, erklärt Rosbigalle beim Rundgang. Das Lüftungssystem registriert den CO2- und den Feuchtigkeitsgehalt (wenn zu viel geschwitzt wird). Steigt beides an, schaltet sich die Lüftung ein. Aus der Abluft werden 60 Prozent der Wärme zurückgewonnen. Installiert wurde auch ein neues Beleuchtungssystem mit Tageslichtlampen, die alle über Bewegungsmelder gesteuert sind. Mit der Sanierung ist die Sporthalle auch barrierefrei geworden. Ein Aufzug wurde installiert, die sanitären Anlagen umgestaltet.

Dem Planungsbüro Glauber+Rosbigalle ist gelungen, was nicht häufig der Fall ist bei öffentlichen Bauten: Der Kostenrahmen wurde eingehalten. 3,5 Millionen Euro wurden in die zirka 25 Jahre alte Halle investiert, deren Träger der Landkreis ist. Neben der gesamten Technik, die erneuert wurde, hat die Halle auch optisch ein Tuning erhalten. Fort ist der Gumminoppen-Boden im Eingangsbereich, dafür wurden große Fliesen in Beton-Optik verlegt. Auch die Waschräume sind grau gehalten. Die Decke des Foyers wurde angehoben, das Schülercafé aufgehübscht und mit einer neuen Küchenzeile versehen. Auch Außenanlagen und Außenansicht wurden verschönert. Geblieben ist unter anderem der Hallenboden.

Regieraum eingerichtet

In der Halle kann jetzt über einen Regieraum Licht und Lautsprecheranlage geregelt werden. Hausmeister Hans Müller hat hier alle Hände voll zu tun während des Festaktes. Er fährt die neuesten Hits zur vollen Lautstärke, während die Schüler ihre Tanzeinlagen zeigen und unter anderem zu „Scream and shout“ von Will.I.Am featuring Britney Spears die Festgäste beeindrucken.

Müllers Rat sei aber auch bei vielen praktischen Fragen wertvoll gewesen, betont Schulleiter Karl Fuchs, als er die Sanierung Revue passieren lässt. Leicht sei es nicht gewesen, den Schulsport ein Jahr lang auszulagern. Die Belegzeiten der Herder-Halle wurden bis aufs Letzte ausgereizt, der Schwimmunterricht im Königsbad verdoppelt.

Jeden Mittwoch fand die Lagebesprechung statt, plaudert Reinhold Otzelberger aus dem Nähkästchen. Der stellvertretende Schulleiter war seitens des EGF für die Sanierung zuständig. Manchmal bis zur sechsten Stunde wurde über Brandschutzverordnungen, Akustik und Licht diskutiert. Am Ende ging es noch um Kleinigkeiten. Zum Beispiel die grauen Kunststoff-Kleiderhaken in den Waschräumen, die noch nachbestellt wurden. Oder um die Förderfähigkeit von Sitzbänken. „Die müssen an der Wand festgeschraubt sein, sonst ist es mobiles Inventar und es gibt keinen Zuschuss.“

Landrat Reinhardt Glauber schließt mit den Worten: „Gehen Sie pfleglich mit der Halle um.“ Ein Update 3.0 werde es so schnell nicht geben. Und Schulleiter Fuchs fügt frohgemut hinzu: „Ich sehe der Sanierung des Schulhauses mit froher Erwartung entgegen.“ Die allerdings wird sich, wie berichtet, verschieben und frühestens im Herbst 2014 beginnen.

Ursprünglich hätte es bereits 2009 los gehen sollen, dann wurde der doppelte Abiturjahrgang von 2011 abgewartet und die Turnhallensanierung vorgezogen. Jetzt müssen, weil noch umfangreicher erneuert werden soll, nochmals die Arbeiten ausgeschrieben werden, diesmal europaweit.

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www.nn-forchheim.de

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