Ein großes Herz für nachtaktive Flugkünstler

13.4.2010, 00:00 Uhr
Ein großes Herz für nachtaktive Flugkünstler

© Huber

Einen kurzen Schrecken können die nachtaktiven Flieger schon verbreiten, wenn sie einem im Halbdunkel unerwartet entgegen schwirren. Aber eigentlich sind sie ganz friedlich. Und näher betrachtet sehen sie sehr freundlich aus.

Was viele nicht wissen: Fledermäuse sind sehr klein. Die kleinsten, die Zwergfledermäuse, wiegen gerade einmal fünf Gramm, so viel wie ein Zwei-Euro-Stück. Und selbst die größte Fledermausart, das Mausohr, passt leicht auf die Hand eines Erwachsenen. »Sie sehen mit den Ohren und fliegen mit den Händen», sagt Melanie Huml in ihrer Ansprache. »Es sind unglaublich intelligente Tiere.» Umso bedauerlicher also, dass sie vom Aussterben bedroht sind.

17 Arten im Landkreis

Umso erfreulicher aber, dass viele Menschen im Landkreis Forchheim sich der fliegenden Säugetiere annehmen: Sie bieten ihnen (Winter-)Quartiere und betreuen diese oder unterstützen Forschung und Schutzprogramme. 23 Fledermausarten gibt es in Bayern, im Landkreis Forchheim sind davon 17 vertreten. Dank der landschaftlichen Vielfalt leben hier viele Insektenarten, die den Fledermäusen als Nahrung dienen.

Zu den aktivsten Fledermausschützern gehört Benedikt Graf von Bentzel, Betreiber des Erlebnisparks Schloss Thurn und Hüter der größten Fledermauskolonie im Landkreis mit rund 350 Tieren. Ihm verlieh Huml die 1000. Plakette »Fledermäuse willkommen». Weitere Geehrte sind Hans Wagner vom Schloss Pretzfeld, das Emmauszentrum Leutenbach, die Stadt Ebermannstadt, das Projekt »Fledermaus-Monitoring» von Stadt und Landkreis Forchheim, die Sieglinde-Schöffl-Stiftung Forchheim, Edgar Albrecht aus Forchheim, Werner Reinhardt und Helmut Schwengber aus Unterleinleiter, Stefan Kleffner aus Erlangen und Erich Wirth aus Egloffstein. PHILIPP DEMLING