Ein winterliches Vergnügen – mit Abstand

10.1.2021, 15:54 Uhr
Ein winterliches Vergnügen – mit Abstand

© Foto: Thomas Weichert

Für Bürgermeister Stefan Reichold ein Grund, sich an der Gefahrenstelle bei der Feldkapelle und der Kurve runter nach Zeegendorf zusammen mit Geschäftsstellenleiter Rüdiger Schmidt ein Bild vom Geschehen zu machen. Mehr nicht, denn die Verkehrsüberwachung ist Sache der Polizei. Irgendwie greift dennoch alles ineinander. Mindestabstände sind einzuhalten, Gruppenbildungen sind nicht erlaubt.

Reichold und seine Mitarbeiter haben sich daher zuvor im Rathaus getroffen und den Text für die "wichtigen Hinweise" verfasst, die Bauhofleiter Friedrich Lang in zehnfacher Ausführung dann am Abhang platziert hat. "Es ist in der besonderen Zeit des "Lockdowns" schon eine Gratwanderung, aber wir sind auch verpflichtet, der Bevölkerung mit vernünftigem Handeln Luft zu verschaffen", betonten Reichold und Schmidt. "Wir wollen Eltern, die sich wie gesehen, mit ihren Kindern an die Regeln halten, das Rodeln nicht vermiesen."

Notiz am Rande: eine Dame war beim Ausparken mit ihrem Wagen in die Böschung gerutscht. Mit kräftigem Schieben sicherte das Heiligenstädter Trio die Heimreise.

An den beiden Skihängen am "Schützenberg" östlich von Muggendorf herrschte am Wochenende reger Betrieb. Doch wo sonst die Skifahrer ihre Spuren in den Schnee ziehen, tummelten sich heuer die Schlittenfahrer. Es waren ausschließlich Familien mit ihren Kindern. Sie freuten sich, denn ihnen gehörten die beiden Hänge ganz allein. Den Skilift, der nach 50 Jahren erstmals nicht aufgebaut ist, vermissten die Kufenflitzer auch nicht, weil sie den Aufzug ohnehin nicht benutzen könnten.

Ein winterliches Vergnügen – mit Abstand

© Foto: Marquard Och

Jan-Paul und Birgit Bierfelder aus Forchheim waren am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein mit ihren beiden Kindern Leo und Julia in die Fränkische Schweiz zum Rodeln gefahren. Oberhalb von Muggendorf am Wanderparkplatz Richtung Doos fanden sie noch einen unberührten Hang mit viel Schnee. Es herrschte nicht reger, sondern eher verhaltener Betrieb. "Weil es schönes Wetter ist, wollten wir etwas Schnee haben und Schlittenfahren", sagt Papa Jan-Paul, während es seiner Frau und seinen beiden Kindern sichtlich Spaß machte den Hang hinunter zu rutschen.

Am Rastplatz nebenan machen derweil Fabian Schilfarth und seine Lebensgefährtin Regina Ziller aus Nürnberg Brotzeit. Sie haben sich etwas zu Essen mitgebracht und heißen Kaffee. Nach der Stärkung wollen sie durch den Schnee wandern. "Getroffen haben wir bis jetzt nur fünf Jäger", erzählt Regina Zillner. Überlaufen ist es um Muggendorf, Gößweinstein bis Waischenfeld an diesem strahlend schönem Wintertraum-Sonntag in der Tat nicht, kaum ein Mensch ist in Gößweinstein zu sehen. Am Kreuzberg rodeln ein paar Kinder den Berg hinunter.

Auch im oberen Wiesenttal von Behringersmühle bis Waischenfeld sind nur wenige Wanderer unterwegs. Die meisten Kennzeichen der wenigen Autos, die auf den Parkplätzen stehen, kommen aus dem Großraum Nürnberg, ein paar auch aus Bamberg. Von weiter weg kommt so gut wie keiner. Behringersmühle wirkt ebenfalls wie ausgestorben. Am Samstagnachmittag, als das Wetter noch nicht so gut war, war sogar noch weniger los.

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