Bund Naturschutz gibt Tipps

Ein Winterquartier für die Igel bauen: Darauf müssen Sie achten

Lea-Verena Meingast

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten Forchheim

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7.10.2022, 05:28 Uhr
Gute Verstecke sind für den Igel überlebenswichtig.

© Foto: ©kwasny221 - stock.adobe.com Gute Verstecke sind für den Igel überlebenswichtig.

Edith Fießer

Edith Fießer © Norbert Wilhelmi, NN

Frau Fießer, warum sind die Igelhäuser so wichtig?

Gute Verstecke sind für den Igel überlebenswichtig. Nicht nur der Verlust von Lebensraum, sondern auch der Verlust von Lebensraumqualität gehört zu den größten Gefahren für das beliebte Wildtier. In wilden und naturnahen Gärten fühlen sich unsere Stachelritter besonders wohl, da sie dort Nahrung und Verstecke gleichermaßen finden.

In den Städten und Siedlungen sind unsere Gärten oft nicht groß, trotzdem hat jeder Gartenbesitzer die Möglichkeit, ein kleines Stück Natur zu schaffen. Ein Igelhaus aufzustellen, ist ein guter Anfang. Und der beste Zeitpunkt dafür ist jetzt.

Aus was sollte das Haus bestehen, damit sich Igel wohlfühlen?

Egal ob aus Ton, Holz oder Holzbeton, Igelhäuser brauchen ein Mindestmaß an Innenraumvolumen, damit die Tiere ein ordentliches Nest aus Laub und trockenen Gräsern bauen können. Sie müssen robust gebaut und trotzdem luftdurchlässig sein.

Der Innenraum muss mindestens das Volumen einer großen Schuhschachtel haben, damit der Igel genug Platz hat, sich in trockenes Nistmaterial einzuwickeln. Zudem mögen viele Igel keinen Boden. Ohne Boden trocknet der Innenraum besser, sollte es doch mal feucht werden.

Kann man auch selbst eines bauen?

Statt ein Haus zu kaufen, kann man natürlich auch selbst eines bauen. Für Hobby-Handwerker hat der BN unter www.bund-naturschutz.de einen Do-It-Yourself-Bauplan. Der beste Platz für ein Igelhäuschen ist eine ruhige, schattige und trockene Gartenecke zum Beispiel unter Hecken, Sträuchern oder Bäumen. Aufgestellt wird das Häuschen auf trockenem Untergrund. Gerne kann man den Oberboden bzw. die Humusschicht mit einem Spaten abheben und den Bodenunterschied mit einem Sand-Kiesgemisch als Drainage auffüllen.

Erfahrungsgemäß mögen die Igel das gerne. Gefüllt wird der Innenraum des Häuschens bis oben hin locker mit trockenem Laub. Heu und Stroh ist auch möglich, aber Laub ist besser, da es nicht so schnell schimmelt, sollte es doch feucht werden. Von außen wird das Häuschen zusätzlich mit Laub und Reisig geschützt.

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