Eingeschläferte Fundhündin: Vorwürfe gegen Besitzer geprüft

4.6.2020, 17:47 Uhr
Eingeschläferte Fundhündin: Vorwürfe gegen Besitzer geprüft

Die Hündin aus Obertrubach, die Spaziergänger Mitte Mai in abgemagertem und verwahrlost wirkendem Zustand im Kreis Bayreuth aufgefunden hatten, musste eingeschläfert werden. Das Tierheim Bayreuth hatte das 13 Jahre alte Tier zuletzt versorgt und über den Zustand berichtet: Die Hündin war stark abgemagert, ungepflegt und verfüge über wenig Muskulatur in den Hinterläufen.

"Auf ihrem rechten Auge ist sie blind. Darüber hinaus ist sie scheinbar auch taub", teilte das Tierheim mit. Die behandelnde Tierärztin stellte Probleme mit dem Herzen und einige Tumore fest, die laut Veterinäramt Bayreuth aber nicht lebensbedrohlich waren. Kurzzeitig besserte sich der gesundheitliche Zustand der Hündin sogar.

Vorwürfe gegen den Halter

"Aus altersbedingten Gründen musste die Hündin eingeschläfert werden", teilt Claudia Hakemann, stellvertretende Leiterin des Veterinäramts Forchheim mit. So alt wie das 13 Jahre alte Tier würden Schäferhunde nur selten.

Gegen den Hundebesitzer gab es in der Vergangenheit mehrere Beschwerden bezüglich nicht artgerechter Tierhaltung von Hunden, auch von Schafen und Pferden, die laut Landratsamt Forchheim beim Veterinäramt in Forchheim eingegangen sind. Das Veterinäramt sei damals allen Hinweisen nachgegangen. Bei Überprüfungen vor Ort habe man allerdings keine Anzeichen auf unsachgemäße Tierhaltung feststellen können.

"Kleinigkeiten zu bemängeln"

Nun hat sich das Veterinäramt beim Besitzer vor Ort erneut ein Bild von der Haltung gemacht. "Ich war dort und habe mir alles angesehen. Die Haltung ist soweit in Ordnung, dass wir keine größeren Schritte einleiten müssen", sagt Hakemann. Kleinigkeiten habe es zu bemängeln gegeben, "wie es in fast jeder Tierhaltung üblich ist", betont Hakemann. Sie habe die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben genau geprüft. "Wir sind weit davon entfernt, dass ein Verbot der Tierhaltung infrage käme", sagt Hakemann. Sie werfe weiterhin einen genauen Blick auf den Betrieb.

Nachdem die Hündin im Kreis Bayreuth aufgetaucht war, hat das Veterinäramt Forchheim eng mit der Behörde in Bayreuth zusammengearbeitet und sich über den Zustand der Hündin ausgetauscht. "Der Hund ist entlaufen, losgetappelt, war wahrscheinlich orientierungslos und als er nicht mehr konnte, hat er sich hingelegt", sagt Hakemann. "Dass sie nun eingeschläfert werden musste, liegt ausschließlich an altersbedingten Gründen und hat nichts mit der Haltung zu tun", sagt Hakemann.


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